Samstag, 17. Mai

Veröffentlichung von YX vom 08.07.2008 in der Rubrik Sehnsucht. Letzte Änderung am 08.07.2008.

 

Die Mühle der Auster

Wen kann der Geist töten aus seiner Flöte heraus,
wenn die Zahlbäume von den Wipfeln garsten
wie die Hänge zum Kranze fahler Einfuhr;
ist doch das Weilen über wankende Zierpfade
hinaus in schwelende Verwerfung zerborsten
und das Halten ihrer nun zersetzend erhebt sich
das Mahnmal feister Stille,
die das Rauschen klingender Welten überdröhnt
mit gebrülltem Flüstern, das niemand verstand
im Abglanz grenzwüchsiger Facetten,
die allesamt doch
ein und den selben Kern in sich zerschlugen,
als sie erkennen konnten im Lautkrampf
der schreienden Flöte, das der Geist darin
keinen Namen für sich kennt.
Dessen Seele hat ihren eigenen Tod
so sehr verleugnet, wie das schwärzeste Loch
in allumfassender Finsternis
den immer neuen Morgen verleugnet hätte
und nichts kennt bis heute einen Ausdruck
für diesen Geist, der sich stets begriff
und doch nie nannte.
Erkannte er sich wohlwollend im Ermessen
seiner eigenen Fügung von sich aus
in Formen und Farben stellender Blöße,
so zog doch niemals Sinn von seinem Schein
in euch.

Jetzt wütet er mit Stürmen seiner Ausfuhr
durch den schlanken Leib der heiseren Flöte,
die ihr Gekreisch nicht teilen mag,
so arg in sich selbst zerteilt da liegend
am Boden irgend eines Hirnes Künste.
Könnte wohl das meine sein,
doch wo liegt es; nicht seiend, in Suppe,
es schwimmt noch, ich atme und zähle
Kronen wie Stämme,
lese von Träumen und zelte in Zeit.

Der Geist schreit wilde Flüche
in den schrillen Klangsturz
des beseelten Instrumentes,
Streben sinnt da zur Einfalt wohl,
aber die hölzernen Nägel solch einer Umtuchung
zersieden dabei seltsam stählern bereits
und kein Fluch zerreißt verschlingend
den Verschleiß durch mangelnde Apathie.

  

 
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