Freitag, 04. Juli

Veröffentlichung von SV vom 19.07.2007 in der Rubrik Liebe. Letzte Änderung am 19.07.2007.

 

~~SINNLOS~~

In meinem Ohr klingt süß dein Liebesschwur,
gesprochen vor nicht allzulanger Zeit,
und doch verhallt sein Echo heute nur,
so lausch` ich töricht der Vergangenheit;
Vernunft raunt leise, rät mir mahnend zur,
Kontemplation die mich der Intention befreit,
aus verglommenem Feuer Flammen hoch zu schüren,
sehnend die erlosch`ne Liebe neu zu spüren.

Mein Geist malt stark verzerrte, bunte Bilder,
Kondenswasser, wie es am Fenster rinnt,
durch Leidenschaft und Liebe entsprang wilder,
Sex der uns`re Augen machte blind,
für alle Zweifel pausenlos geschildert,
vergessen schnell und fortgeweht im Wind.
Aller Sinne ich beraub`uns, sind fortan taub, blind und stumm,
befreit von allen diesen Zwängen, die Stunden geh`n genußvoll um.

 
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Liebe   Geist  Zwänge Sinne   Blind  Taub
 

Kommentare zum Text "~~SINNLOS~~":

SV
schreibt am
19.07.2007 (10:34 Uhr)

Zur Erklärung: Heute kommt mich mein Exfreund besuchen und ich habs für Ihn geschrieben ;) Außerdem habe ich gestern auf der Seite www.reimkompendium.de (sehr gute Seite guckt mal drauf) was über die Strophenform der "Stanze" gelesen und wollte das mal ausprobieren ;)


 
dk
schreibt am
19.07.2007 (11:20 Uhr)

hallo sat, sind stanzen nicht immer elfsilbig in verszeile, also streng durchgängig? nunja, ich sollte mich schlau machen bevor ich hier meckere. abababacc stimmt aber :) hab ich noch nie gemacht, mir etwas ausgesucht und dann probiert. was kann eine stanze, was andere nicht können? ich mags sehr nur stört mich hier dein geballter fremdwortfetisch in zeile sechs, obwohl es gut passt, da du an dieser stelle bei der vernunft bist, die nimmt einen halt völlig raus aus dem text. ich würde bei "verglimmtem Feuer" die vergangenheitsform mit einem -o- wählen, weil der laut einfach besser zum inhalt passt. bei glimmen hat man ja die wahl; sprich: verglommenem. passt zu hoch und erloschenem...
einige kommas stimmen nicht. zeile vier strophe zwei klingt ein wenig aus den rippen geleiert, vor allen dingen, weil du "machte" noch mit reingequetscht hast. ich find machen immer sehr ungünstig.
anstatt "kontemplation" könntest du versunkenheit nehmen. dann hast du sogar zwei zeilenanfänge mit v (wow!) und -heit reimt sich auf befreit :) und dieses 'unwort' ist da raus.
ansonsten mein tipp: locker bleiben, wenig saufen, klar bleiben, zur not kontemplieren, anrufen. kuss k.


 
SV
schreibt am
19.07.2007 (11:31 Uhr)

Hab verglommen abgeändert, hört sich besser an du hast recht :) Aber Kontemplation muss bleiben! Das ist ja wohl kein Unwort du Fremdworthasser ;) Versunkenheit hat auch eine völlig andere Bedeutung und kann nicht nur wegen des Reims eingebaut werden :)) Hm vielleicht sollte ich schreiben "sex der uns`re Augen blendet blind" ??


 
dk
schreibt am
19.07.2007 (12:06 Uhr)

ist kontemplation nicht die versunkenheit in gott? hm. ich bin gar keine fremdworthasserin! ich find "sex" darin auch schon blöd. klingt so mechanisch. du springst in den zeiten häufig und ich überleg ob man nicht einfach präteritum draus machen kann:

"Mein Geist malt stark verzerrte, bunte Bilder,
Kondenswasser, wie es am Fenster strömt
durch Leidenschaft und Liebe entsprang wilde
Sinnlichkeit, die unser Augenlicht verhöhnt [...]"

ok, geht auch im präsens...
das wird ein suchen nach akzeptablen synonymen :)
aber "machte blind" mag ich nicht. nur hier gehts ja auch nicht um mich :)


 
SV
schreibt am
19.07.2007 (12:14 Uhr)

Ja klingt schön. Naja aber das änder ich jetzt nicht noch alles muss es halt so holprig bleiben hehe. Sitze immerhin auch auf der Arbeit muss man ja auch mal sagen, wer dichtet schon während er eigentlich telefonierne müsste :) Kontemplation (Wikipedia) bedeutet allgemein Beschaulichkeit oder auch beschauliche Betrachtung...Übrigens steht bei dem Reimkompendium nix davon dass Stanzen 11 Silben sondern immer 5füßige Jamben haben müssen. Das hab ich schon in der Schule nicht so richtig gerafft was betont und was unbetont sein muss hehe :))

Übrigens: Stimmt hier gehts nicht um Dich den Bert kriegste nicht! Hehe auch nicht wenn du ihn mit Sonnenbrille fahrradfahrend in Berlin rumgurken siehst :)

p.S. Spürst Du es auch? ;)


 
dk
schreibt am
19.07.2007 (12:35 Uhr)

man ich find meinen reim saugeil, haha! musst ja nicht den nehmen, aber "machte blind" klingt nach einem grundschulreim.
kann ja ganz süß sein, wenn die 7-jährige kleine sat in kurzem röckchen mit dreckigen, sandigen beinchen und ein paar aufgekratzten mückenstichen im gesicht und an den armen, nachdem sie auf dem spielplatz ihre sonnebrille zerbrochen hat, den papi fragt, "macht das die sonne die augen blind macht?" aber nicht wenns um ALLES geht!

eine stanze besteht meiner meinung nach aus acht elfsilbern in ababab aufgesang und cc abgesang. keine ahnung mit dem fünfhebigen jambischen vers. hmmmm, in meinem allwissenden süperbuch hier gibts gar keine stanze :( und im netz weiß es auf jeder seite ein jeder eh immer besser.

hast du ein glück, dass ichn bert sowas von nicht will :)


 
SV
schreibt am
19.07.2007 (12:46 Uhr)

Naja Dein Reim ist schön aber nicht zuende gedacht denn wenn wir nun ströhmen und verhöhnen nehmen brauchen wir noch nen drittes Wort was sich darauf reimt (siehe blind-rinnt-wind)...Außerdem nenn ich Bert doch immer "Daddy" in sofern passt das mit der 7 jährigen lol ;)
Du willst Bert nicht? Na sage mal! Und das wo der doch so typische von dir präferierte Verhaltensmuster an den Tag legt! :))

Und übrigens von wegen "machen" es heißt ja nicht umsont "Liebe macht blind" und der Spruch kommt bestimmt von Goethe :))


 
dk
schreibt am
19.07.2007 (13:04 Uhr)

du könntest es als deine aufgabe sehen, ihn zuende zudenken. fortgeweht im wöhnt, wäre mein vorschlag :)
nein, ich will bert nicht. dieses verhaltensmuster, es fiel schwer, aber ich habe es ausgemustert. ich glaube 'liebe macht blind' ist eher von rudi carrell als von goethe.


 
SV
schreibt am
19.07.2007 (13:51 Uhr)

Aha! Ich habe gesucht und auf aphorismen.de gefunden dass "Liebe macht blind" im original von Plato stammt! Jawoll meine Liebe!! Da biste platt oder? Also mein "machen" hat spätestens ab jetzt nicht nur Daseinsberechtigung nein es erzeugt sogar philosophischen Tiefgang sondersgleichen!


 
dk
schreibt am
19.07.2007 (15:26 Uhr)

ich wusste platon sagte so einen scheiß nicht! nein, in nómoi gibt es im V. buch kapitel "selbstliebe als größtes übel. lachen und weinen." eine stelle, die da lautet: "der liebende wird blind gegenüber dem gegenstand seiner liebe" es gibt diese stelle auch in einer übersetzung mit machen: "denn auch diese liebe macht blind gegen die fehler des geliebten gegenstandes [...]" ich bin mir sicher, dass platon, dass SO nicht gesagt hat. und es geht, wie du merkst eigentlich um die unverhältnismäßige selbstliebe. gebraucht wird es heute aber platterweise nicht mehr so. außerdem soll nòmoi ja nicht mal von platon geschrieben worden sein, sondern nur wegen seiner bekanntheit unter dem namen erschienen sein, wer weiß. ich tippe weiterhin auf rudi carrell. jeder scheiß hat irgendwie eine daseinsberechtigung, was es aber nicht berechtigt auf diese art und weise dazusein. nein, ich bin nicht platt, 'machen' entspringt einer schlechten übersetzung, und wenn platon das selbst gebraucht haben sollte, dann kritisiere ich platon an dieser stelle; pfui platon! machen macht man nicht reinschreiben in sowas weises!


 

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