Dienstag, 13. Mai

Veröffentlichung von XY vom 25.09.2006 in der Rubrik Gesellschaft.

 

Fischauge

Rubinrot zwischen blauen Steinen
Wo sich die grünen Wellen brechen
Das Auge nun vom vielen Weinen
Will Flossen tragend Ufer rächen
Schwebend schwarz es sich bewegt
Ein alter Fisch vermisst das Meer
Wo er doch bloß im Flusse lebt
Fehlt ihm das Tröpfeln doch gar sehr
Sein Blick, so rot, flieht in den Schnee
Die Heilung brennt ihn kühlend aus
Bald betäubt von so viel Weh
Nimmt ihn die Gleichheit in ihr Haus
Dies' Becken fesselt ihm die Flossen
In seiner Seele wächst ein Grab
In das die Sehnsucht eingeschlossen
Als in dem Fisch die Hoffnung starb
Ein Tuch aus Leiden färbt ihn ein
Und er legt es niemals ab
An die Ufer schwimmt er nachts allein
Sucht für sich selbst ein Grab
Bewundert dort den nackten Tod
Der ihn selbst doch nie ereilt
Ist vom gesamten Aufgebot
In Seeligkeit zerteilt

Gar glatt ist dieser Fisch geworden
Und vom Scheuern an den Steinen weich
Doch dieser Fisch ist nie gestorben
Sein Schicksal ist Unsterblichkeit
Bloß als Schmuck das Tuch aus Leiden
Das Letzte, das dem Fisch verbleibt
Wird wohl für immer an ihm bleiben
Als kranker Raum in dunkler Zeit

 
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