Donnerstag, 03. Juli

Veröffentlichung von N° vom 03.06.2003 in der Rubrik Leben.

 

der junge

Er war noch jung
Er ging nie zur schule – er wollte nicht.
Er aß immer nur, was ihm schmeckte und er machte was er wollte. Bis ein älterer Mann, dessen Frau eine alte hässliche Frau war (sie hatten schon 3 kinder) den kleinen jungen fragte, warum er denn nie gehorche. Der junge sagte: „muss ich nich“ und ging davon und spielte mit seinem lieblingsspielzeug, einem kleinen hölzernen kriegerfigürchen. Es war nicht sonderlich neu es hatte schon viele kratzer und die farbe war abgebleicht. Der krieger aus holz ähnelte einem banditen aus dem mittelalter. Der bandit guckte in die luft, mit einem fragenden blick. Doch manchmal sah er aus, als würde er mit seinem kleinen hölzernen schwert entschlossen zum schlag ausholen. Der ältere mann wunderte sich über dieses komische kind und ging nachdenkend zu seiner frau und seinen 3 kindern nach hause, er hatte jedem seiner 3 söhne ein überraschungsei mitgebracht, darin befanden sich kleine plastikschweine mit ritterrüstungen und die kinder freuten sich und es wurden ihre lieblingsspielzeuge, weil sie ritter so mochten. Ritter retten schliesslich auch die welt vor bösen drachen.
Der kleine junge lebte so vor sich hin, er hatte viel spaß in seinem leben. Eines tages kam der ältere mann wieder vorbei, diesmal mit seiner frau. Sie sagten ihm, er solle doch mitkommen zu ihnen um dort zu essen und zu wohnen und mit seinen freunden zu spielen, aber der junge sagte: „Muss ich nicht und ich will gar nicht“. Der alte mann sagte dass er nicht alleine hier leben könnte und er müsse mitkommen. Der junge schrie ihn an: „sie sind dumm, echt dumm, ich kann machen was ich will, es ist mein leben“. Der mann wurde rot und eine bisschen nervös. Schliesslich fühlte der junge wie der mann ihn an der hand nahm und ihn mitnehmen wollte. Der junge versuchte sich loszureißen aber schliesslich landete er in dem auto, von dem alten mann. Es war ein grünes auto, sehr modern und mit seltsamen malereien an den fenstern, kleine bärchen und wolken waren darauf. Es roch sehr sauber in dem auto, und der junge weinte. Er weinte die ganze fahrt und auf einmal wurde er still. Als er aufwachte lachte ihn eine hübsche frau an, sie sagte: „hier wohnst du jetzt, wir haben tolle spielsachen für dich, und bald wirst du auch eine neue mami und einen neuen papi finden!“ Der junge, war traurig und verzweifelt und wütend auf den dummen, dummen alten mann. er suchte seinen kleinen krieger, der schon früher im mittelalter die drachen beschützt hatte, den kleinen krieger, der sich immer den anweisungen des königs wiedersetzt hatte und dann von den rittern des königs erhängt wurde, weil er nicht half dem drachen den kopf abzuschlagen. Diese Ritter leben heute in überraschungseiern weiter, sie werden perfekt aus plastik geformt und halten ewig und die kinder haben viel spaß mit diesen rittern.
Der junge suchte nach dem krieger, der sein held war, aber er fand ihn nicht, er weinte den ganzen tag und fragte jeden in dem haus, ob er seinen krieger gesehen hätte aber keiner sagte etwas. Der junge schlief ein.
Nachts schlich sich eines der anderen kinder, die in dem haus wohnten hinein und er legte ihm den zersägten und verbrannten krieger hin. Der kleine schlafende junge wachte nie mehr auf.

 
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Junge  Krieger Kleinen   Sagte   Kleine   Kinder  
 

Kommentare zum Text "Der junge":

f1
schreibt am
19.10.2003 (12:10 Uhr)

boa ... ein kleiner junge der frei seien möchte! wie gerne ich die geschichte meinem vater zeigen würde!


 
bp
schreibt am
13.06.2006 (14:17 Uhr)

Beim Lesen fällt mir auf, den letzten Satz verdaue ich nicht! Der vorletzte Satz ist der eigentliche letzte Satz in mir. Der letzte Satz ist in mir überflüssig. Was der Junge durchmacht ist schon geschehen, der verbrannte Krieger ist entsetzlicher als der Tod und viel stärker. Der Tod schützt den Jungen nur vor dem vernbrannten Krieger. Ich finde, er müsste ihn aushalten. Ich habe den Text gerne gelesen. Danke.


 
n°
schreibt am
13.06.2006 (14:40 Uhr)
dank

vielen dank ich freue mich immer wahnsinnig, wenn ich zu älteren texten kommentare kriege, und dann auch noch ein lob, das hätte ich gar nicht mehr erwartet


 
su
schreibt am
28.12.2006 (23:42 Uhr)

ich mag den jungen, mit den kleinsten wertvollsten schätzen.
leider war niemand überhaupt in der lage seinen krieger zu sehen! mir wird wieder mal klar, was wichtig ist.
gelungen & ergreifend! ich bin mit ihm über straßen & durch wälder geturnt :) gruß su


 

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