Fluchtpunkte
Ich renne, so schnell ich kann. Auf Pflastersteinen Unter durch Bäume schimmerndem Sonnenlicht.
Bin auf der Flucht.
Wovor?
Die riesigen, ausweglos scheinenden Knäule In meinem Kopf Gedankenwirrwarr Ertrag ich nicht mehr.
Ein Versuch zu entfliehen Dem erdrückendem Gefühl zu entgehen, welches sich hier, wie ein grauer Schleier um mich legt und scheinbar nicht vorübergeht.
Wohin?
Ins Nichts. In Schwerelosigkeit, die unpolare Welt, ins Licht.
Kein festes Ziel im Sinn, nur Ideen von Möglichkeiten, um Träume in Wahrheiten zu verwandeln. Nicht klar meine Sicht, Tropfen verfangen sich.
Es steckt ganz tief in mir.
Die Verzweiflung Der Unmut über die Welt, in der ich mich Tag für Tag beweg.
Immer wieder stößt es mir bitter auf, lässt mich erwachen aus meinen glückstrunkenen Träumen. Reißt mich fort Ins Dunkel, macht mir den Hass bewusst. |
ich versuche solche Gefühle gerade "weg" zu sitzen. Meditiere... das hat mir ein lieber Freund einmal vor langer Zeit beigebracht.
"macht mir den Hass bewusst."
Eigentlich ein glückliches Ende der verzweifelten Zeilen. Bewusstes muss nicht mehr in uns wirken...Unbewusstes dagegen verstrickt ...
immer klare Sicht wünscht la
mit Steve Mc Queen ist ein schönes Filmbeispiel für diese Romantik. Ich glaube, sie hält nicht. Wo ist eigentlich dieser Manfred? Der sollte hier mal zu schreiben. Hält nicht, weil kein Mensch vor Wirrwarr im Kopf wegrennen kann. Das funxt nich. Überklar: geht nicht. Wirrwrr ist nur mit auf der Erde stehen zu durchtrennen, mit klarem Blick, mit Lust am Dasein.
Getaway. Sehr schöner Film. "Life in the fast lane" von den Eagles anhören. Da wird solcherlei Romantik aufgelöst, der Verschleiß noch deutlicher.
Hier ist das erzählende, reflektierende Ich so spürbar, dass ich Flucht in die Romantik gar nicht gesehen habe. Ich dachte an Schleier, die sich heben. Der Text ist einen Hauch zu lang an den reflektirenden Stellen, findei ich. Sonst ist der ganz gut.
Gut finde ich auch, dass Du hier nicht das gefühlte "früher war [...] besser" anbringst.
Die Lust am Dasein verschaffen sich doch "heute" viele mit solcher Rastlosigkeit, mit dem Umfahren von Ruhe-Polen (die es durchaus nicht weniger gibt als "früher"; es gibt nur mehr Mitreißendes, auf das aufgesprungen werden kann. "Infomationsflut" als Beispiel. Und dieses scheißanstrengende Multikulti. "Welche Zahnpasta sollz denn sein?"; "Wie? Jetzt soll ich mich mit dem Koran auch noch auskennen? Hab noch nichma die Bibel gelesen.")
Sehr gut: am Ende der Verweis auf Hass. Und dass unklar bleibt, ob es der eigene oder der von anderen ist. Das macht den Text aus, für mich.
Gruß
manfred
(dieser -- oder ein anderer)