Freitag, 04. Juli

Veröffentlichung von Be vom 18.03.2008 in der Rubrik Schmerz. Letzte Änderung am 18.03.2008.
Der Autor hat eine Überarbeitung veröffentlicht. Lesen.

 

Wäre Jack the Ripper eine Frau

Wir erscheinen ihr in der Nacht

wie sie uns in der Nacht erschien

Unerwartet, ungeschützt, den Tod im Blick

Wir sehen sie an mit unsren toten Augen

Seelenruhig, wir haben es hinter uns

Nun sind wir hier

Ihr zu zeigen, wer sie ist

Wie sie uns die Stimme nahm

Mit dem Messer an unsrem Hals

Wir starren uns an, erkennen einander

Unsre geschundnen Leiber machen ihr Angst

Warum? Sie ist es doch gewesen

Sie hält sich den Bauch

Er ist prall und voll Schmerzen

Uns hat sie zerschnitten, sich zu befrein

Das Leben in sich aber kann sie nicht töten

Mit ihren einst blut´gen Händen will alles geben

Damit wir gehen, für immer

Will uns zurückgeben

Was sie uns genommen

Herz, Uterus, Bauch und Stimme

Wir konnten nicht schreien

Als sie uns brachte den Tod

Zerschnitt die Kehle, aufschlitzte den Leib

Auch soll sie nicht können

Wenn aus ihr kriecht das Leben.

 
Hat Ihnen dieser Titel gefallen? Ja oder Nein
 

Kommentare zum Text "Wäre Jack the Ripper eine Frau":

la
schreibt am
23.03.2008 (09:34 Uhr)
gruselig

Finde die Idee dieses Textes sehr interessant, wenn ich sie auch noch nicht vollends kapiert habe.
Aber genau das interessiert mich auch. Er trieft von irgenetwas...aber was?
Das Ende halte ich für überholbedürftig. Veraltete Satzstellungen passen dort nicht zum ersten Dreiviertel des Textes...finde ich.
Ansonsten: starke Bilder.

Herzlich Willkommen hier!


 

Neue Überarbeitung vom 23.03.2008

 

Wäre Jack the Ripper eine Frau

Wir erscheinen ihr in der Nacht

wie sie uns in der Nacht erschien

Unerwartet, ungeschützt, den Tod im Blick

Wir sehen sie an mit unsren toten Augen

Seelenruhig, wir haben es hinter uns

Nun sind wir hier

Ihr zu zeigen, wer sie ist

Wie sie uns die Stimme nahm

Mit dem Messer an unsrem Hals

Wir starren uns an, erkennen einander

Unsre geschundnen Leiber machen ihr Angst

Warum? Sie ist es doch gewesen

Sie hält sich den Bauch

Er ist prall und voll Schmerzen

Uns hat sie zerschnitten, sich zu befrein

Das Kind in sich aber kann sie nicht töten

Mit ihren einst blut´gen Händen will alles geben

Damit wir gehen, für immer

Will uns zurückgeben

Was sie uns genommen

Herz, Uterus, Bauch und Stimme

Wir konnten nicht schreien

Als sie uns den Tod brachte

Die Kehle zerschnitt und den Leib

Auch soll sie nicht schreien können

Wenn aus ihr das Leben kiecht.

 



Be
schreibt am
24.03.2008 (18:57 Uhr)
Beginn einer Reise

Hallo la

ich bin mit diesem Thema erst am Anfang. Die Sprache paßte wirklich nicht. Wenn ich davon ausgehe, daß die ermordeten Frauen sich ihrer Mörderin stellen, muß ich auch deren Sprache verwenden.
Das Projekt ist größer: die Morde von 1888 in London durch die Augen der Frauen und einer Mörderin: die Frage nach den Motiven, Situation und Verfaßtheit von Frauen Ende des 19. Jhs. Oder wie Alan Moore seinen Mörder sagen läßt: wenn sie zurückschauen, werden sie sagen, ich habe das 20. Jh erschaffen.
Da kommt also noch mehr. Nicht zwangsläufig in der Form von Gedichten. Ich werde einmal sehen, wie gruselig ich das finden werden, mich in eine Mörderin hineinversetzen zu müssen.


 

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