Dienstag, 08. Juli

Veröffentlichung von @m vom 09.06.2008 in der Rubrik Liebe.

 

eine situation irgendwo in berlin

6:15 Uhr. Er kommt mit schweren Schritten die Haltestelle entlang. Er ist betrunken. Oder angetrunken. Er ließ sich auf einem Sitzplatz an der Haltestelle nieder. Nicht mal eine Minute später und er lag. Er lag unbequem. Er wälzte sich umher. Mal schnell, mal langsam. Noch 4 Minuten dann kommt die M10. Die 4 Minuten sind vorbei. Er steht wie eine 1. Er stürmt in die M10. Ich folge ihm, denn ich muss zur Arbeit. Er lässt sich auf einem der Sitzplätze nieder. Er überlegt. Nun liegt er wieder. Er schaut mich an. Ich bemerke nun sein gutes Aussehen. Er lächelt mir zu. Ich lächle zurück und schaue geschmeichelt zur Seite. Kurze Zeit später treffen sich wieder unsere Blicke, diesmal lächeln wir nicht. Wir schauen uns nur an. Ich schaue wieder aus dem Fenster. Ich schaue ihn wieder an. Er hat die Augen geschlossen. Spucke läuft ihm aus dem Mund. Ein anderes Bild vom ihm  schleicht sich in meinen Kopf. Ich konzentiere mich auf die Musik, die mein MP3 - Player wieder gibt. Der Song passt nicht zur Situation, er ist jetzt nicht erwähnenswert. Die Bahn hält am U-Eberswalder Straße. Hier steigt er aus. Ich schaue ihn nicht mehr an. Ich schaue auf die Spucke, die sich auf dem Straßenbahnsitz angesammelt hat. Bei der nächsten Haltestelle steige ich aus ...

lg

@m

 
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Kommentare zum Text "Eine situation irgendwo in berlin":

ja
schreibt am
09.06.2008 (07:10 Uhr)

du sollst nicht unbegrüßt sein. Willkommen, also. (Das macht sonst der Paul. Ich schreibe hier nur.)
Der Text könnte eine Parodie sein auf ein paar Sachen, die ich hier reingesetzt habe. ("Symposion" 1-3, und 2 bier) Ich vermute aber Eigenständigkeit;-)
Ich mag den Text also, irgendwie. Er ist zwischen Bericht und innerem Monolog angelegt, könnte diesbezüglich ein bisschen eindeutiger sein (natürlich nicht zu eindeutig, also vielleicht mehr damit spielen ...).
Sprachlich würde ich ganz klar "Speichel" bevorzugen.

Gruß aus Neukölln
wose dutzendweise sonntagmorjens rumliejen.


 
dp
schreibt am
09.06.2008 (11:53 Uhr)
Herzlich Willkommen!

Also, hier von mir: schön das du dabei bist. Dieser Text gefällt mir besser als die Gedichte. Nicht so viele Fragen, fortlaufende Geschichte und ein Ende.
Traurig aber wahr. Ich bin gespannt auf mehr.

Viel Spaß beim schreiben und veröffentlichen wünscht

dp


 
el
schreibt am
09.06.2008 (20:40 Uhr)

Schöne Beobachtung! Eine Momentaufnahme mit Pointe. Nicht zu viel und nicht zu wenig Details. Gefällt mir und weiter so.
Gruß el


 

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