Freitag, 23. Mai

Veröffentlichung von YX vom 06.05.2007 in der Rubrik Gesellschaft. Letzte Änderung am 06.05.2007.

 

Was Wir Wollen

Spartelflechte für den Randkahn
Pollenschuppen rund am Salz
Wandgeflüster für den Bildzahn
Kettenfass an Arm und Hals
Beutenbeutel für den Melkstein
Rumpfverhängnis in der Nacht
Goldbett für den Ginsterhain
Keine Sieben vor der Acht
Fliegenfell an Aschenkrügen
Flaschenfische in der Not
Hirnbrot vor die Spiegellügen
Besser leben für den Tod
Seifenhaut von Ofenopfern
Schreibgeschwülste auf Beton
Lachkrämpfe von hohlen Klopfern
Särge unter dem Balkon
Nagelkies für blinde Blicksucht
Plastikmilch im Blechkarton
Rausch der Seele in der Trickschlucht
Keiner, keiner kommt davon!

Wir wollen Gleichheit, Freiheit, Frieden
Wir wollen Reichtum, Sex und Macht
Und weil wir bloß im Traum uns lieben
Sind wir hassend aufgewacht
Wir wählen Kerker, Krieg und Feigheit
Wir wählen Schwäche, Schein, Verrat
Was wollen wir, verdammte Menschheit?!

--Eig'ntlich bloß den letzten Tag!





 
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Menschen  Wünsche Gier  Selbstsucht Verderben   Dummheit  
 

Kommentare zum Text "Was Wir Wollen":

YX
schreibt am
06.05.2007 (22:48 Uhr)
und nun...

...nach dem ganzen Spaß an der Freude jetzt mal wieder eine kleine ernsthafte Andacht alá Hirnsuppé :)


 
ja
schreibt am
07.05.2007 (09:41 Uhr)
keiner kommt davon

ich wiederhole mich: es ist doch immer der letzte Tag, irgendwie. Ich sehe das alles zyklisch (ganz unjudeo-christlich an der Stelle). Bin heut liebend aufgewacht. Weiß noch nicht, wie ich schlafen gehe. Das entscheidende an Gleichheit, Freiheit, Frieden ist dass wir uns immer wieder vornehmen, sie zu wollen. Sei maln bisken dankbarer.
Wieder mal rattig gedichtet. Wo holst du das her?


 
YX
schreibt am
07.05.2007 (12:56 Uhr)

na klar bin ich dankbar, weisst doch - den himmel kann man nur dann wirklich sehen, wenn man in der hölle war. und ich glaube, genau da hol ich das alles her :)

"rattig gedichtet"...wie schmeichelhaft :D ich glaube, es hat noch nie jemand meinen stil derart zutrefflich beschrieben *höhö*


 
..
schreibt am
20.05.2007 (13:48 Uhr)
ließt sich..

ganz angenehm unverdaubar.. wirkt ein wenig, als hätten die dadaisten marcuse gelesen. so gesehen eine ganz treffende ist-beschreibung, vielleicht auch dadurch ganz gut, daß sie eben keinen bezug zu alternativen, kein wirkliches stattdessen aufmalt. ein bißchen rausgekotzte kulturkritik, nicht unbedingt geistesöffnende, aber als solche ganz gut..


 

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