Donnerstag, 03. Juli

Veröffentlichung von YX vom 04.10.2006 in der Rubrik Freiheit.

 

Trost der Vergessenen

Grob gefächert, ungebunden
Ein heller Fleck, halb roh
Hat für sich ein waches Nest gefunden
Bewacht es ebenso
Grelle scheinend, schöner Glanz
In kalter, fahler Weise
Brütet dieser Wellen Tanz
Bricht sich in den Fluss ganz leise
Für den Moment, der sehr verlangt
Kreise nicht zu brechen
Da vor dem Umstand es ihm bangt
Dass Blicke ihn durchstechen
Mit der Macht der blinden Einfalt
Die in sein Verlangen greift
Gebietet er dem Wüten Einhalt
Das von innen ihn zerreisst
Sein Wissen straft mit Leerheit
Blicke, hinter denen
Wohnhaft nicht die Freiheit
Nach der gleichen sich zu sehnen
Denn es gibt kein Ziel gesteckt von Augen
Die nur Oberfläche sehen können
Weil sie nicht zum Fühlen taugen
Und den Geist im Fleisch nicht kennen

Um den Fleck ein naher Abgrund
In dem die Blindheit lebt
Umringt ihn hungrig wie ein Schlund
Aus dem sich Sinn und Grund erhebt
Der Fluss springt aus der Mitte
Die den Kern der Wahrheit hält
Und das Sein in seinem Glücke
Wird zum Inbegriff der Welt

Jener Fleck, das ist wohl klar
Soll mehr als bloß Metapher sein
Er stellt simple Erleuchtung dar
Der Blindheit Widerschein
Erleuchtung, die Erfassen heisst
Dass ein Schatten sie bedingt
Da sie weiss um stille Dunkelheit
In der ihr Fleck erklingt

 
Ihre Meinung ist gespeichert. Vielen Dank.
Fleck   Blindheit   Blicke   Erleuchtung   Fluss   Metapher  
 

Kommentare zum Text "Trost der Vergessenen":

Hirnsuppe
schreibt am
04.10.2006 (23:07 Uhr)

Ähm...ach ja. Das hier ist der Ersatztext für "Die stille Welt", welchen ich bereits wieder aus dem papyros Archiv entfernt habe, denn wie bereits erwähnt, wollte ich dies in die Tat umsetzen, wenn der nächste (also dieser) Text besser wird. Und ich denke, das ist er ^.^


 
CS
schreibt am
05.10.2006 (15:11 Uhr)
Betroffenheit

Ich bin zutiefst betroffen über deine Herausnahme der "stillen Welt"! Habe jetzt kaum noch Kraft den Ersatz-Text (der nie ein wirklicher Ersatz sein kann und wird) zu kommentieren. Mein, der Trauer fast nahes, Missgefühl lähmt mein Denken.
Wenn Bitten einfach so verschallen...


 
Hirnsuppe
schreibt am
05.10.2006 (16:43 Uhr)

Ach CS...es tut mir leid, dass ich deinem Bitten nicht Folge leisten konnte... Sei nicht gekränkt, dass dein Anteil an dem Verflossenen mit dahingegangen ist. Der Trost für die Vergessenen ist auch eigentlich nicht in dem Sinne ein Ersatz für die stille Welt, textlich nicht, inhaltlich vielleicht. Denn solch ein Wünschen, wie es die stille Welt für sich erdachte, ist und und bleibt halt eine utopische Vorstellung und so sieht es aus, wenn man damit weiterlebt, so ist das. Ein schwacher Trost für müde Augen, eine Flamme für die erkaltete Mitte, ein Tanz um den Feuerkelch und das alles verpackt in ordentlichen Kreuzreimen.

Gefällt dir nicht?


 
CS
schreibt am
05.10.2006 (17:20 Uhr)

Kann es garnicht sagen, kann ich doch kaum noch lesen - so viele Tränen in den trauernden Augen...
Werde sie fortwischen müssen, dann mehr...


 
Hirnsuppe
schreibt am
05.10.2006 (20:48 Uhr)

Oh man, na toll...dank deiner so offen offenbarten Zerknirschung diesbezüglich, tut's ma ja na fast schon leid, dass ich die Stille Welt wieder rausgenommen habe...
-:/


 
Hirnsuppe
schreibt am
06.10.2006 (11:58 Uhr)

...aber nur wegen dir, CS, weil ansonsten tu ich's nicht bereuen tun, denn dieser ist einfach besser [...]
-;D


 
sd
schreibt am
06.10.2006 (13:02 Uhr)

ich weiß ja nicht was bei euch so geht, aber du musst dir keine sorgen um CS machen, der ist bestimmt bald wieder in kommentarlaune...
die stille welt habe ich leider nicht gelesen, finde den text aber sehr poetisch, manchmal vielleicht ein bisschen zu viel des guten (bin mir aber noch nicht sicher); sehr beeindruckend auch mit wie wenig satzzeichen du auskommst, werde mir das mal abschauen müssen bei den ganzen formalaposteln hier ;-)


 
Hirnsuppe
schreibt am
06.10.2006 (14:23 Uhr)

-:)
Satzzeichen sind ja sowas von unpoetisch...*höhö*

...aber wieso denn zuviel des Guten? Meinst du, die Darstellung wäre zu übertrieben formuliert oder wie?


 
sd
schreibt am
06.10.2006 (16:47 Uhr)

zum schluss hin vielleicht ein bisschen; aber vielleicht wünscht man sich auch nur mal einen punkt zur, wenn auch unpoetischen, unterteilung. schöne bilder in jedem fall!


 

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