Segelfähre
Zwischen den Hängen der frierenden Weile,
drängen verloren siechende Teile
von Weltsein und Umschein,
von Bleiben und Treiben,
es kann sich das Standbein
zum Wandel entscheiden.
Sieh deinen Sternen nicht nah ins Gesicht,
halt dich im Fernen, sie mögen es nicht,
wenn du zu nah an ihren Gesichtern
fackelst den Schein aus rankenden Lichtern.
Ich trag meinen Leib, ich trag ihn zu Grabe,
was bin ich ihn leid, was ich von ihm habe,
alles nur Schwere und mir ist so schlecht
im Fall in die Leere, der tagt mir gerecht.
Ich halte den Faden, die Schnur meiner Seele,
ein Strick wird zum Schaden der blass blanken Kehle,
ich wähle den Notruf, doch die haben Pause;
was immer den Tod schuf, ich treff' es zuhause
und leg mich daneben, weit weg vom Leben,
werd mich nicht erheben ein Mal noch, nie wieder, nie wieder, nie mehr.
In Seelen warten Wunden,
vom Wesen aufgeschunden,
hier hat Geist Welt gefunden,
ist hier mit ihr verbunden,
wie mit keinem ander'n Teil.
SqueeZe a beast and open file.
Ich will es doch beenden,
mich nicht weiter schänden,
hier soll es sich nicht wenden
und ich flehe mit den Händen
an den Strick, er soll nicht reissen.
Doch er fragt: "Was soll das heissen?!"
und beginnt dann doch, zu reissen,
ich will mich noch fest beißen,
doch dann brechen mir die Zähne
und ich falle nicht sehr zart
auf den Boden in die Späne
mit der Fresse ziemlich hart.
Da höre ich mich bluten
und bin noch nicht gestorben,
könnt den Tag verfluchen:
wieder nichts geworden,
denn ich lebe immer noch.
Keine Hoffnung, keine Ahnung,
weisst du? Fick dich, Potential!
Kratz am Loch, fick deine Planung,
deine Mutter...mir egal.
Denn ich kann dich nicht verkaufen,
sag, was soll ich dann mit dir?
Wozu soll ich dich brauchen,
was denn wirklich bringst du mir?
Ich kann nicht von dir leben,
du bringst nicht mal den Tod,
darum würd ich dich geben
glatt für jedes Angebot.
Ich hole mir ein Messer und rede mir noch ein,
diesmal läuft es besser, will verbluten wie ein Schwein.
Mir geht die Lust zuschanden, ich gebe einen Fick
auf die Fehler, die entstanden stets sind aus dem letzten Blick.
Was trieb auch schon der erste
mir in mein Denken tief?!
Bis heut' kühl ich mit Gerste
schlimme Geister, die es rief.
Ich liege auf dem Rücken und mein zerstörtes Maul
kaut auf seinen Stücken, sie schmecken fleischig-faul.
Ich lese an der Decke, sie schwebt dort über mir,
und seh in jedem Flecke die Anmut stolz in ihr,
ich trage einen Schleier, ich trage ein Korsett
und Ringe um die Eier, die ich wohl gerne hätt';
ich krame in der Kiste meiner Scheißvergangenheit
und finde eine Liste, Zeichen seltsam aufgereiht.
Ich zünde sie mit Essig und mit Holunder an,
sie brennt dahin ganz lässig und ich vergess' sie dann.
Dann nehme ich die Klinge, die ich mir in den Bauch
selbst zustoßend bringe, mit ihr tief in mich eintauch.
Sie fährt in die Organe,
das Wilde und Profane,
hier spiegelt sich der Weiher,
es ist doch die selbe Leier;
vor mich stellt sich keine Leiter,
ich geb auf und lebe weiter.
Und am nächsten Morgen bin ich ein neues Ding,
ein holdes ohne Sorgen und auch ohne zuviel Sinn,
dann lese ich ein Bretzel, wärend ich die Zeitung fress
und im Kreuzworträtsel steht in jeder Zeile "Stress"
und ich geh zur Arbeit, weil ist doch meine Pflicht,
mir nützt doch keine Freizeit, denn die Freiheit krieg ich nicht
und ich lebe zwischen Menschen, die hasse ich nicht mehr,
die will ich nicht bekämpfen, denn die helfen mir doch sehr;
dann esse ich auch Tiere, denn ich bin ja selber keins
und spende eine Niere an den lieben Onkel Heinz
und dann sehe ich zur Seite, sehe weg oder bloß fern,
meide das Gescheite und die schlimme Einsicht gern.
Dann geh ich auch mal wählen, vielleicht die FDP,
so kann ich dann noch zählen und es tut ja auch nicht weh.
Ich werde nur noch handeln, wie man es mir sagt
und wie ein Zombie wandeln, der niemals hinterfragt
und hätt ich Zeit, zu leben, ich wüsste nicht mehr, wie
und könnt es nicht erleben und täte es auch nie;
hätte virtuelle Freunde und simulierten Spaß,
nur materielle Träume, ein Dasein hinter Glas;
ich bin jetzt eine Puppe, mein König scharlachrot.
Hirn schwimmt tot in Suppe. Ich wünschte, ich wär tot.