Freitag, 04. Juli

Veröffentlichung von YX vom 27.07.2006 in der Rubrik Erotik.

 

Schwarze Milch

Deine Hülle, dein Körper - unbewegliches Fleisch
Du empfindest kein Glück und fühlst keinen Schmerz
Deine Lippen sind stumm, entflohen dein Geist
Kehrt niemehr zurück, denn still steht dein Herz
Deine Augen sind leer, starren durch mich hinweg
Du lebst nicht mehr, ich atme neben dir Dreck
Berühre zärtlich deinen toten Leib
Mein "Ich liebe dich" kannst du nicht hören
Keine Antwort folgt von dir
Kein Geste...doch mich soll's nicht stören
Ich begnüge mich an deinem Fleische
Küsse deinen kalten Mund und dein Gesicht
Vor Erregung stöhnend leise
Hören kannst du es ja nicht
Zärtlich will ich dein Haar berühren
Doch zerfallend reisst es dir aus der Stirn
Auch davon kannst du gar nichts spüren
Nicht mich und auch nicht das Gewürm
Auf deinem Venusflaum seh' ich im Mondlicht
Sanft gelblich weissen Schimmel liegen
Länger warten kann ich nicht!
Jetzt will ich dich endlich lieben!
Im Akt berühre ich deine faulige Haut
Und du zerfällst in deine Einzelteile
Unter meiner Liebkosung zerfällst du zu feinem Staub
Doch ich brauche noch 'ne Weile
Dann ergieß' den Lebenssaft ich in dein Becken
Spritz' es in deine toten Eingeweide
Kann zum Leben dich zwar nicht erwecken
Aber mich befriedigen auf meine Weise
Und ich gönn' dich dem Getier nicht zum Verzehr
So beginne ich, dich anzufressen
Die Maden setzen sich zur Wehr
Mir bleibt nichts, als sie mit zu essen
Dein Blut ist wahrlich schon geronnen
Schenkt mir auch kein Leben mehr
Nichts hab' ich hieraus gewonnen
Als befriedigenden Geschlechtsverkehr
Und keine Nacht vergeht ohne diesen Hunger
Es lässt mich nicht rasten
Und es lässt mich nicht ruh'n
Am Morgen folgt ein sanfter Schlummer
In der Nacht darauf muss ich es wieder tun
Dann lege ich mich in eines Anderen Sarg
Lasse meine Liebe den Toten zu Teil kommen
Liebe sie in ihrem kalten Grab
Und KEINE wird mir je entkommen!
Ich muss es immer wieder tun
Kann nichts machen gegen diesen Drang in mir
Und ich werde wohl solang' nicht ruh'n
Bis ich tot bin...so wie ihr!

 
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Kannst   Liebe   Toten   Laesst   Kalten  Beruehre
 

Kommentare zum Text "Schwarze Milch":

YX
schreibt am
27.07.2006 (15:17 Uhr)

Wo ich schon mal dabei bin...
Dieser Text ist die Alternative zu "Kein Wunder" aus der Sicht des Hässlichen.


 
kn
schreibt am
27.07.2006 (15:33 Uhr)

aaaaah, negrophilie. heikles thema, um nicht zu sagen ekelerregend. aber manchmal kann auch ein arschtritt das größte kompliment für einen künstler sein.


 
YX
schreibt am
27.07.2006 (15:57 Uhr)

Nun, bei solchen Texten kann man wohl auch nicht viel anderes erwarten, obwohl...!?
^,^
Du kannst das mit der Necrophilie auch als Metapher betrachten, dann eröffnet sich dir daraus wohl möglich ein neurliches Sichtfeld-:)


 
سئ
schreibt am
27.07.2006 (18:44 Uhr)

kn, bitte vorsicht mit wörtern, über die du offenkundig nicht ganz bescheid weißt, aber da ist doch ein eklatanter unterschieid zwischen negro- und necrophilie. aber eines verstehe ich nicht: ich weiß zwar, daß lyrisches ich und autor nicht gleichzusetzen sind, aber dennoch; beim "anblick des todes.." sagtest du doch noch recht piquiert, dü wärest weiblich. dies hier klingt zumindest definitiv nach einem männlichen lyrischen ich.
rein technisch, nun ja, du weißt, find ich den reim recht haklig. der inhalt ist nicht ganz ohne eine morbide komik..


 
YX
schreibt am
27.07.2006 (18:55 Uhr)

Weiblich bin ich wohl in der Tat, dieser von mir dargestellte Hässliche ist halt männlich - aber tut das wirklich was zur Sache? Das 'Konzept' ließ sich mit einer männlichen Figur besser umsetzen, wie ich fand. Das 'schmeckte' mir besser-;)
Hätte aber natürlich auch ne Frau draus machen können, die sich an toten Männern vergnügt (oder Frauen), das wäre jedoch vielleicht ein Bisschen zu sehr über die Strenge geschlagen, wer weiss?! Dazu wäre mir höchst wahrscheinlich zu viel des "Guten" eingefallen-;D


 
سئ
schreibt am
27.07.2006 (19:21 Uhr)

nein, ist schon okay, ich wollte es nur wissen. nach neuerlichem lesen bleib ich dabei, ich mag den reim nicht sonderlich. manchmal wäre es besser, du würdest nicht reimen, sondern einfach klangvoll schreiben. bisweilen ist es für meinen geschmack zu gewollt und forciert. der aufbau des textes ist echt gut, die wendungen sind wirklich klasse, daher wohl auch die morbide komik, nur wird es manchmal durch den reim runtergezogen. rein inhaltlich weißt du sicher, was ich davon halte. die durchblickende menschenverachtung und einteilung in wissend/schwarz und unwissend/weiß.. nun die findet eher nicht meine zustimmung.. aber zumindest kann man diesen text lesen, ohne von dieser form moral die ganze zeit erschlagen zu werden..


 
YX
schreibt am
27.07.2006 (19:32 Uhr)

-:)
schwarz/wissend und weiss/unwissend kann ich so aber im Bezug auf mich nicht stehen lassen. Ein derart geprägtes Raster trifft auf mein Weltbild nicht unbedingt zu, auch wenn es dir so erscheinen mag, weil ich mich gerne mal etwas zu konsequent ausdrücke. Aus dem Schatten der Schwärze gekrochen vermag die Kreatur durchaus auch im Weiss des Lichtes ihre Erkenntnisse zu finden; sie muss nicht immer in das Dunkel flüchten, um sich dort abgespalten zu läutern. Nur mal so sag.


 
kn, uneingeloggt
schreibt am
27.07.2006 (23:31 Uhr)

necrophilie, stimmt. deswegen finde ich es nicht schlecht seine kommentare bearbeiten zu koennen. das ist wie mit der bagetellisierung, weisst du? rechtschreibfehler kommen und gehen.


 
ebenso
schreibt am
27.07.2006 (23:53 Uhr)

und wenn wir es ganz genau nehmen wollen, heisst es auf deutsch auch pikiert, weil "piquer" franz. ist. nekrophilie schreibt sich mit k. so what?-sei doch nicht albern! .. ich finde deine ausdrucksweise, oft beleidigend und dreist.


 
سئ
schreibt am
28.07.2006 (00:03 Uhr)

wohl an, ebenso, dies sei dein gutes recht..
aber was heißt oft? schon länger hier? wo und an welcher stelle beleidigend und dreist? ehrliches interesse an meiner rezeption bekundend..


 
n°
schreibt am
28.07.2006 (00:34 Uhr)

zurück zum text,
ich finde den text echt abartig, richtig schlimm. kein wunder - ist für mich nichts dagegen.
ich denke du willst durchaus diese reaktion beim leser hervorrufen: ekel und wider.
wirklich gräßlich.
deshalb gut gemacht, weil die stimmung und die gefühle kannst du ziemlich gut durch den ganzen text transportieren

so unt hia noch ain pa rechtschraibfehler für gelankweilte. negromanophilisten.
schau.


 
YX
schreibt am
28.07.2006 (04:56 Uhr)

Tja n° wer hätte gedacht, wie wahrhaft hässlich dieser von mir in "Kein Wunder" beschriebene Hässliche doch tatsächlich sein kann, warum sonst sollte dieser Text aus der seinigen Sicht verfasst dir derart zuwider sein?!?
Aber hast Recht, was auch sollte ich mit solchen Zeilen in der Leserschaft für Emotionen aufwühlen wollen, als die von dir umschriebenen - mit Texten wie diesen KANN und WILL ich KEINERLEI Identifikationen abverlangen (zumindest nicht solange ich keinen Ärger mit dem Grundgesetz haben möchte), dennoch kann ich nicht anders, als mich an Gegebenheiten zu orientieren...manchmal kann Leben halt echt abartig sein-:/

@ kn (ebenso) : ist mir schon Recht so, dass .. nicht zu allem "Ja" und "Amen" sagt. Seine Kommentare könnten zwar in der Tat gelegentlich als "unverschämt" geltend gemacht werden (erst recht für mich oder XY), aber ich neige, davon ab zu sehen, das so auf zu fassen, denn allerlei daraus wohl möglich erstehende Unstimmigkeiten könnten genau so gut ein Zeichen für meinen Irrtum sein, als auch für den seinen. Das macht die Sache in gewisser Weise ja erst interessant; mein Hirn kann ja auch gar nicht anders, als zu versuchen, seinen 'Nutzen' daraus zu ziehen, indem es LERNT zu WISSEN.

n°...bin man gar nit gelahngweielt - duh bisst echt voll guht zu doitsch! -;D


 
XY
schreibt am
28.07.2006 (17:40 Uhr)

Und ausserdem findet's .. die Kommentare von Hirnsuppe (oder mir) auch hin und wieder als dreist (und das könnten sie sogar tatsächlich auch sein). Aber damit geht halt jeder anders um...
Ich glaube nicht, dass .. in meinen oder deinen Aussagen jemals seinen Irrtum suchen, geschweigedenn finden wird oder dies auch nur annähernd will - in diesem Punkt scheint er doch ein echtes "Wiesel" zu sein-:D


 
wieder kn
schreibt am
28.07.2006 (21:01 Uhr)

nein, ich meine nicht seine direkten und durchaus sehr konstruktiven kommentare. um die bin ich genauso dankbar wie du, ehrlich. ich freu mich auch, nicht nur das typische bla, bla zu hoeren. was ich mit dreist und unverschaemt meinte (2 recht hart gewaehlte begriffe, aber ich war doch schon ziemlich angepiekst), sind aussagen wie "bitte vorsicht mit wörtern, über die du offenkundig nicht ganz bescheid weißt". weisste, da macht man mal nen fehler, und schon redet man ueber dinge die man nicht versteht. das ist eine ziemlich voreilige schlussfolgerung, finde ich jedenfalls.


 
n°
schreibt am
28.07.2006 (21:08 Uhr)

ja da kann ich kn nur zustimmen, das gehört für mich auch nicht zum besten ton, so was zu schreiben. ich meine, was solls.


 
سئ
schreibt am
28.07.2006 (21:19 Uhr)

ich entschuldige mich für die an dieser stelle zu hart gewählten worte..


 
kn.
schreibt am
28.07.2006 (23:14 Uhr)

danke. es war auch nicht meine absicht einen streit vom zaun zu brechen.


 
el
schreibt am
30.04.2007 (14:57 Uhr)
Zum Titel

Beim dem Titel "Schwarze Milch" musste ich erstmal an die "Todesfuge" von Celan denken. Assoziationen zu dem Gedicht konnte ich aber nicht ziehen und auch sonst grüebl ich noch, was hier wann und wo mit schwarzer Milch zu tun haben könnte.


 
YX
schreibt am
04.06.2007 (19:00 Uhr)

na wegen der symbolik von milch, sie ist rein, weiss und gut. hier fungierend im titel als umgedrehte metapher. so n bisl wie dat petrus kreuz...weisst schon, wie -:)


 

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