Sonntag, 11. Mai

Veröffentlichung von YX vom 27.07.2006 in der Rubrik Gesellschaft.

 

Kein Wunder (VOLLVERSION)

Du willst, dass es wieder dunkel ist
Zu Gunsten deiner Sicherheit
Denn du hast erkannt, wie hässlich du bist
Und weisst, dass nichts dich davon befreit
Allein die Nacht kennt Gnade mit dir
Umschleiert dich sacht und zählt deine Tränen
Verborgen frei bist du nur in ihr
Musst nicht länger dich deiner selbst wegen schämen
Dann lauschst du zitternd in die Nacht
Die nun plötzlich um dich herum erlischt
Gar als hätte jemand das Licht an gemacht
Und dich jetzt im eigenen Schatten erwischt
Die grobe Sanftheit deiner Illusionen
Küsst dich, reisst an deinem Strick
Wird dich wieder vor dir selbst nicht schonen
Bricht dir einst noch das Genick
Wieder erzeigt sich dir das Blut an den Händen
Herbe Wunden ins nackte Helle gerückt
Schreien dich an her von allen Wänden
Als Bild, das sich zeigt und dich grausam entzückt
Dann bricht es aus dir und löst sich vom Schrei
Als du die Schönen um dich erkennst
Aus der Ferne so glücklich anmutend und frei
Bist du bloß ein digitales Gespenst
Ein seelenleeres Atmen im Raum
Du wertlos hässliches Stück
Deine Euphorie ist giftiger Schaum
Und der Wahnsinn bricht deinen Blick
Deine Wahrheit ist auf Irrsinn gebaut
Und Freunde hast du keine
Von aussen bist du Monsterhaut
Dort als auch innen alleine
Dein Sinn ist ein buntes Gebilde aus Pappe
Du bist die Hure für deinen Schmerz
Der in dir niemals einen Namen hatte
Denn du hast keinen Verstand und kein Herz
Deine Sehnsucht schläft mit modernden Leichen
Deine Liebe weidet Kinder aus
Böse Geister, die dein Denken beschleichen
Teilen sich mit dir den 'Leichenschmaus'
Wenn du mit den Zähnen die Kadaver durchwühlst
Verzweifelt dran reissend selbst dran zerreissend
Suchst nach der Seele,die du in dir selbst nie fühlst
Dich heftig verletzt an den Wunden verbeissend
Presst du dein Gesicht in feuchte Gedärme
Umarmst den Inhalt mit lüsterner Gier
Verschlingst bedächtig die lebende Wärme
Die allein den Schönen gehört und nicht dir
Denn du bist hässlich, verloren und kalt
Das weisst du und du hasst dich dafür
Rächst es an Ander'n mit roher Gewalt
In Finsternis stehend ist sie doch in dir
Doch nur Träume davon verbleiben im Licht
Deine Hässlichkeit für alle zu sehen
Wo Faszination sich mit Ekel vermischt
Erreicht dich Hohngelächter aus Unverstehen
Hinter dürftige Masken dein Übel geschraubt
Doch die Schönen sind ja nicht blind
Erkennen, was du ihnen müßig geraubt
Und entreissen es dir wieder geschwind
So ersehnst du das Dunkel wieder einmal
Du kannst es einfach nicht lassen
Darum bist du so hässlich - dabei hast du die Wahl
Kein Wunder, dass dich alle hassen!

 
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Schoenen   Haesslich   Bricht   Dunkel   Wunden   Wunder  
 

Kommentare zum Text "Kein Wunder (VOLLVERSION)":

سئ
schreibt am
27.07.2006 (19:29 Uhr)

ich fand die aufregung um diesen text ein wenig peinlich. sowohl von - verzeih - ramon als auch von dir. hatte so'n bißchen die attitüde eines drogendealers, der vorm schulhof steht und sagt, hey, kleiner, ich hab hier was schönes für dich aber.. nein, ich darf's dir nicht zeigen. und das wär eh zu hart für dich und würde deiner mami bestimmt auch nicht gefallen. und er aber, oh bittebitte, doch zeig's mir. is auch bestimmt nicht zu hart für mich und meiner mami werd ich's auch bestimmt nicht sagen.
gut, jezt ist er hier. meine kritik dazu fällt in diesem fall wohl ähnlich aus wie die zu "schwarze milch", nur hier ohne die positiven erwägungen..


 
YX
schreibt am
27.07.2006 (19:37 Uhr)

*lol*
Jau hast Recht, so HART ist der Text eigentlich nicht. In einem anderen Forum hat er jedoch tatsächlich für meinen Rauswurf gesorgt, ob du's glaubst oder nicht.


 
n°
schreibt am
28.07.2006 (00:22 Uhr)
hm

tja, naja schon hart, ich wollte den ganzen text einfach aus prinzip. keine zensur!

ehrlich gesagt fand ich den ersten text nämlich ziemlich langweilig, nichtssagend und hatte auch eigentlich keine lust auf eine längere fassung.

Ich wollte den text nicht lesen aber du solltest ihn TROTZDEM veröffentlichen, wir sind ein literaturportal und keine börs für leseproben.

so und abschließend sei noch gesagt, dass er mir am ende sogar gefallen hat. bäm!


 
n°
schreibt am
28.07.2006 (00:23 Uhr)

deswegen hinkt dein schöner vergleich ein bisschen ..


 
YX
schreibt am
28.07.2006 (05:13 Uhr)

Na toll, wenn du gar kein echtes Interesse an einer längeren Fassung gehabt hattest, dann hättest du sie bloß der Zensur zum Trotz auch nicht verlangen müssen, n°. Aber ich kann dein Bestreben danach anhand deiner Zeilen dazu nachvollziehen und es freut mich auch, dass der Text dir im Endeffekt sogar gefallen hat - dann war der ganze Zenover darum wenigstens nicht gänzlich frei von Besinnung-:)


 
XY
schreibt am
28.07.2006 (17:57 Uhr)

Kannste mal sehen, Hirnsuppe...wieder ein Grund mehr, sich bevorzugt in diesem Forum auszutoben, wo du wegen solchen Texten nicht gleich rausgesperrt wirst-:)
Und .. mag den Klang deiner Wortwahl mal wieder nicht, war abzusehen. Manchmal frage ich mich wirklich, ob er beim Lesen vielleicht irgendwas falsch macht, dass ihn die Melodie deiner Reime nicht zu erreichen scheint. Wer weiss, vielleicht fehlt ihm dafür ja die entsprechende Ader...aber ich weiss, er wird sagen, dass das alles damit überhaupt nix anheim hat, sondern dass es einfach nicht seinem Stil entspricht und er seine Vorliebe ganz im Sinne seiner ihm zugestandenen Individualität ganz einfach ganz anderen Dingen widmet, was ihn natürlich nicht davon abhält, dennoch den 'passenden' Kommentar zu Texten wie deinen oder meinen zu liefern. So was nennt man dann wohl "Orakelallüren".
*höhö*


 
سئ
schreibt am
04.08.2006 (12:19 Uhr)

ist wohl relativ irrelevant, was mich davon abhält, den sprachlichen klang der worte zu genießen. schließlich verlangte ich auch nie, ihr solltet anders schreiben, damit es mir gefällt. die meisten meiner kommentare zielen im übrigen auf das inhaltliche ab, nicht so sehr auf das sprachliche, und ich glaube das alles begann mit einem gerade zu um kommentare bettelnden text..


 
XY
schreibt am
04.08.2006 (15:07 Uhr)

Ja...so klein, so nieder...werft von mir all die Werte, die ich mir selber aufzuzwingen ersuche, denn mein Sehnen strebte nach kleinen Fünkchen der Aufmerksamkeit bloß und es hatte keinen Sinn, all diese Worte hier hatten niemals einen Sinn, sähe man einmal ab zur Gänze von dem zweck, der sich mir darin bot, das Gefühl meiner Einsamkeit daran zu vertiefen, ein paar lumpige Kommentare zu meinen paar lumpigen Textergüssen zu erbetteln!
Zurück in den Staub, du sinnloses Licht!
So kriecht sie zurück nun, die ach so aufgeschundene Kreatur, zurück in die Wehen ihres erbärmlichen Schattens...
ABSCHAUM...ERWACHE!!!


 
E.C.114
schreibt am
04.08.2006 (15:14 Uhr)

hey, du kleiner weltverbesserer
spielst du wieder anarchist
schreist du wieder laut nach freiheit
obwohl sie bloß atrappe ist
..
hey, du kleiner weltverbesserer
schreist du nach ner besseren welt
doch da muss ich dich enttäuschen
hier läuft gar nichts ohne geld

nichts desto trotz - glücklich geht die welt zugrunde
=&D


 
Hirnsuppe
schreibt am
04.08.2006 (17:30 Uhr)

.. ,ich find's übrigens GAR NICHT irrelevant, was dich davon abhält, den Wortklang meiner Zeilen zu genießen.
WAS ich sage ist doch letztendlich bloß die Probe für das Rechenbeispiel, das sich daraus ergibt, WIE ich es zum Ausdruck bringe, meinst du nicht auch?!
Der Ton macht schließlich die Musik, könnte man so sagen.


 
سئ
schreibt am
04.08.2006 (18:14 Uhr)

und ich hatte schon befürchtet, papyros wär vom sommerloch verschluckt. aber ich sehe, alles beim alten. noch immer fühlt sich xy als die stets geknechtete. es sei dein recht.
was e.c. mir sagen möchte, weiß ich nicht genau, aber netter text, stell ihn doch rein. in diesem kontext hier kann ich ihn allerdings nicht einordnen.
wenn du das so siehst, verehrte hirnsuppe, wertest du den inhalt doch aber sehr stark ab im gegensatz zum sprachlichen klang. ich meine, es gibt ein inhaltliches wie, also eine textliche dramaturgie, die ich bei "schwarze milch" sehr gelungen finde. aber das sprachliche wie im sinne der wortwahl, reimschema etc. läßt mich meistens ziemlich kalt. den reinen inhalt finde ich zumindest diskutabel. vielleicht mag das dem medium geschuldet sein, aber das hier ist nun mal ein online-literaturforum. kein-verlag.de bietet glaube ich auch hörtexte an. ansonsten verlange ich von niemandem, daß er meine texte mag und würde auch von niemandem fordern, so zu schreiben, daß es mir zusagt. ich weiß nicht, ob es notwendig war, dies zu betonen, aber jetzt ist es zumindest einmal geschehen..


 
E.C.114
schreibt am
05.08.2006 (18:39 Uhr)
Geschmackssache

dass du nicht genau weisst, was ich dir sagen möchte, mag daran liegen, dass ich dich auch überhaupt gar nicht direkt angesprochen habe. das hatte ich auch gar nicht vor. ich habe den kontext zwischen dir, hirnsuppe und xy mitverfolgt und das ist alles. mein 'netter text' dazu war bloß ein bilanzpopel am rande. des weiteren habe ich kein interesse, hier irgendwas von mir zu veröffentlichen. ich halte mich lieber dezent im hintergrund und wenn mir was zu den fritten einfällt, die hier rein gestellt werden, dann gebe ich meinen senf dazu, mehr nicht, weniger nicht.


 

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