Mutters Zettel
In den frühen, von Kälte zerschnittenen Stunden , lief die Mutter durch das sie tragende Jahr. In ihren Händen Reste von gelesenem Papier, kurze Notizen und unverständliche Skizzen.
Jeder Entgegenkommende bekam, auch ohne Wunsch, Hinweise zur Gestaltung, kein Problem, immerhin die Mutter. Man solle werktags nicht in den heißen Quellen schwimmen, nicht die grünen Bananen essen, doch den Diskurs suchen.
Den ollen Lämpel nicht ärgern, den Kater schön füttern, am Abend die Gardinen zu und donnerstags zum Sport. Den Tanten gedenken, den Schal nicht vergessen und morgens die Zimmer gut lüften.
So trieb sie sich in den verbeulten Straßen herum, den Blick, durchdringend, bis ins Mark, wer nicht wüsste – in den Händen die zerknüllten Schriften zum Leben, mit freundlichem Ton den Befehl erteilend.
|