Sonntag, 26. M�rz

Veröffentlichung von NB vom 18.11.2012 in der Rubrik Leben.

 

unentgegnet

Du fehlst mir", hauchte sie leise.

Ihr Gegenüber bestand nur aus kalten Augen ohne jeglichen Ausdruck, die sich in ihre bohrten und einem Gesicht, welches nicht viel mehr offenbarte.

Kein Lächeln zeigte, dass ihre Worte es auch nur im Geringsten erreicht haben.
Kein Blick gab Wärme.
Nicht einmal Kälte.
Als ob alles ihr bereits gegeben und irgendwann vergessen wurde.
Weit weg von möglicher Verachtung, die es ihm entgegenschleudern konnte, durchbrach sie nicht einmal die Mauer, die sich um dieses Wesen legte, um die Außenwelt abzuschirmen.

Selbst für sie war diese undurchdringbar.

Vorsichtig, als könne sie etwas in diesem Moment zerstören, streckte sie ihre Hand aus und strich mit den Fingerspitzen über das Gesicht vor ihr.

wo warst du?..., ließ sie ihre Worte erneut im Raum verhallen. Als wolle sie ihren Worten Nachdruck verleihen, ging sie einen Schritt vor, um näher in die stummen Augen zu blicken.
...die ganze Zeit.

Eine Zeit  lang, so glaubte sie, sah das Gegenüber sie mit leichtem Spott im Blick an.
Am liebsten hätte sie es gepackt,ihre eiskalten Hände in seine Schultern gebohrt, ihm ins Gesicht geschlagen und es angeschrien, damit es verstand.

Weißt du noch, als alles noch irgendwie...anders war? Ich dachte niemals, dass sie uns noch trennen werden. Haben sie das getan? Wo stehen wir?

Für einen kurzen Moment glaubte sie, in der Leere dieser Augen einen schmerzhaften Ausdruck zu sehen, irgendetwas, was zeigte, dass ihre Worte erreicht haben.

Aber der Spiegel schwieg.

 
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Kommentare zum Text "Unentgegnet":

Ra
schreibt am
19.11.2012 (17:50 Uhr)

Der letzte Satz!!;P


 
NB
schreibt am
19.11.2012 (18:18 Uhr)
(:

Was ist damit?


 
Ra
schreibt am
19.11.2012 (21:55 Uhr)

macht das besonders:)


 
NB
schreibt am
19.11.2012 (22:50 Uhr)
oh...

...dankeschön (:


 
8S
schreibt am
23.01.2013 (12:54 Uhr)
Gedanken über den Spiegel

Dein Text ging mir ein wenig im Kopf herum und mir fiel ein, dass eine Selbstbetrachtung im Spiegel auch immer ein wenig die Betrachtung mit den Augen der anderen ist.
Aber hier ist es ja die Suche nach dem eigenen Wesen im Ausdruck. Der Verlust des Ausdruckes als Verlust des Ich.
Ich weiß nicht genau, was ich damit sagen will.
Eines aber: danke für den Text, er gibt zu denken.


 

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