Fluss
Das Fenster wird weit geöffnet, sodass der Wind hineinfällt. Ich schaue hinaus, so wie ich immer hinausschaue, wenn ich alleine bin und sonst auch. Die Zeit vergeht. Manchmal vergeht sie ganz schnell – es wird währenddessen hell oder dunkel, die Sonne durchbricht Wolken oder überlässt ihnen das Feld. Und dann regnet es – oder auch nicht.
Im Fluss der Dinge stehe ich mittendrin – oder auch nebendran.
Treibe ich im Fluss oder er an mir vorbei? Möglicherweise ohne einen Bezugspunkt?
Das Glas spiegelt eine groteske Maske einer Zusammensetzung gedankenzerfaserter Bruchstücke. Durch jeden Versuch, diese zu einem halbwegs geraden Konstrukt zu fügen, wurden sie noch mehr geteilt.
Ein Vorhang aus Unerreichbarkeit sorgt für das unmögliche Durchdringen, dafür, dass auch die Zersetzung Grenzen kennt. Wenn auch nur nach außen gerichtet.
Und wenn meine Hand das gesichtslose Fensterglas berührt, so möge es zerspringen. Vielleicht.
Als dies passierte, war ich zweiundfünfzig Stunden wach, vielleicht auch nicht.
Es wurde hell und dunkel und wieder Hell. Irgendwann wieder dunkel. |