Freitag, 09. Mai

Veröffentlichung von YX vom 08.11.2006 in der Rubrik Freiheit. Lesezeichen hier.

 

Samuel und die Hundeseele

Die Hand zu seiner Linken umbunden von festem Garn zieht er reissend den Keil über sein Auge. Glitzernder Kristall löst sich von der Wunde, tropft zu Boden und tätowiert die Dielen zu seinen Füßen mit prickelndem Kuss. Der Thron, den er sich zum Weib genommen, umschließt seine weite Erhebung; darin liegt seine Regung, trinkend von leidlicher Spitze. Die Wiege der Dämmerung, zwitscherndes Zwielicht umstreitet das Wanken, drängt Stolz in die Wunde und ein Sturm stellt mit seinen wehenden Lippen kühl das Formwort seines Namens.

Einkehrend in den tiefen Raum des Bewusstseins schält sich von ihm ab jeder Zweifel, an seinem Arm haftet Erlösung und sein Blick bringt das Erkennen. Nährung neigt nahtlos über in Nähe, wandelt tröstlicher Wärme sich um in Verschmelzung. Ihn erwartet die Freiheit mit lächelnden Augen, das Pochen zur Linken verstummt mit dem Schnitt und den Spiegel erblickend im Schacht seiner Seele, lauscht er dem Bluten und weiss um sein Glück.

 
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Linken Wunde   Schnitt   Verstummt  Pochen Spiegel  

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