Dienstag, 14. Oktober

Veröffentlichung von ks vom 09.06.2006 in der Rubrik Verzweiflung.

 

Krakau

Allein in einer Fremden Stadt,
Melancholie mit jedem Regentropfen,
Menschen gehen an mir vorbei,
und ich erkenne keine Gesichter.

Lieber hier alleine, als dort einsam unter euch.
Lieber völlig anonym, als mit bekannten Problemen.
Ein Herz ohne Hoffnung, besser als das erfrieren spüren.
Wollt nie mehr zurück , und muss mich doch fügen.

Und nichts ist kälter als wir selbst,
das scheint er erkannt,
doch anstatt laut zu schreien,
hat er sich still und leise selber verbrannt.

 
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Lieber  Erkannt Scheint   Anstatt  Kaelter Schreien  
 

Kommentare zum Text "Krakau":

dp
schreibt am
11.06.2006 (23:12 Uhr)

die ersten zwei zeilen waren noch ganz schön. aber der heimatbahnhof bleibt immer da, egal wie weit man fährt.
und hier in der dritten strophe kommt dieser "er" wieder dazwischen und zieht alles in eine persönliche schiene.
ich glaube das thema hatten wir schon mal.


 
ks
schreibt am
13.06.2006 (11:42 Uhr)

was meinst du persönlich =nicht gut?


 
kn
schreibt am
06.09.2006 (11:33 Uhr)

finds ok... wieso eigentlich "Krakau"?


 
ks
schreibt am
12.09.2006 (21:52 Uhr)

Ganz klar in krakau entstanden: die schönste stadt der Welt


 
su
schreibt am
09.02.2007 (14:25 Uhr)
Eine Antwort.

Prag

In neuen Straßen verlaufen.
Über vertraute Friedhöfe geeilt.
Namenlose Menschen durchschaut.
Auf dunklen Steinen geruht.
Harz durch mein Blut gejagt,
mich des Nachts zur Ruh zu legen.
Denselben Himmel verkannt.

Die Heimat hat gewartet
auf diesen kurzen Moment,
um mich zu verschlingen und
in tiefe Seen zu stoßen.

Nirgendwo bin ich verschwunden,
find' kein Versteck und keine Rast.
Entdeckt mich überall,
ihr Geister, Dämonen, Monster
ihr hässlich’ starren Gespenster, die ihr wollt,
dass ich wähne, dass ihr meine Seele seid.

Ich soll nochmals bemerken,
dort zu weilen hat keinen Zweck.
Wieder bin ich mitgekommen.
So weit ich zu reisen vermag,
meine Seele, sie kämpft noch in Prag
gegen diesen wirren Kummer.

So komme ich zurück, oh Heimat,
dich zu töten, dich zu lieben.
Das Schwert halt’ ich bereit, mein Herz.
Mach Dich gefasst, denn mein geflüstertes Nein
wird das schärfste Nein aller deiner Zeiten sein.

---
das hab ich 1999 in prag geschrieben. habs eben mal rausgesucht aus meinen ganzen zetteln, die sich hier stapeln. irgendwie scheint es gleich und doch ganz anders. gruß.


 

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