Dienstag, 01. Juli

Veröffentlichung von jc vom 21.10.2009 in der Rubrik Psycho!. Letzte Änderung am 21.10.2009.

 

Abweichung unerwünscht

                                                             Abweichung unerwünscht

 

Ausgestoßen, krank, behindert, anders, nicht normal

Sonderschulen und Psychopharmaka,

die ultimative Lösung

 

um was für einen Preis?

Uns Selbst?

Unser Sein?

grad das Besondere, macht uns doch aus.

 

Menschen bestimmen über menschliche Natürlichkeit

asozial, abnormal, zu viel, zu wenig

Funktionalität ist entscheidend.

 

Was nicht passt, wird passend gemacht

Oder unter vorgegaukelter Freundlichkeit abgeschoben, ausrangiert

 

 

Doch nicht die Menschen müssen sich ändern, sondern die Welt.

 
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Kommentare zum Text " Abweichung unerwünscht":

la
schreibt am
22.10.2009 (09:10 Uhr)
Auf den Punkt

Hast schon recht: die Schere zwischen Mensch und Gesellschaft klafft weit auseinander.
Haben wir doch mit dieser Form von Zivilisation einen Käfig geschaffen, in dem unsere menschliche Natur (noch?) gar nicht zu leben weiß. Es braucht Riesenkräfte dazu.
Am dollsten zeigt sich das im Schulsystem und dem ADS-Phänomen. Da wird als Krankheit bezeichnet, was schlicht kindliches Bedürfnis ist: sich bewegen, entdecken, Löcher in den Bauch fragen...


 
bp
schreibt am
22.10.2009 (20:38 Uhr)
pASSEND GEMACHT?

Mich interessiert die Kunst des Ausweichens.
Die Bewegung an und für sich.
Die hilfeiche Hand eines Künstlers.
Nicht aber die schöde Polemik.


 
##
schreibt am
23.10.2009 (11:11 Uhr)
Nicht die Menschen müssen sich ändern, sondern die Welt.

auch mich nervt der Ruf nach den "besseren Menschen", selbst in der Michael-Jackson-Variante, man müsse mit sich selber anfangen. Das System hinkt, da gebe ich dir Recht, jc.

Der Text hier bleibt stecken kurz vor einer brauchbaren Forderung ans System / an die Gesellschaft.
Zum Wir müssen wir dann eben doch hinfinden, ein paar Dinge benennen. Und loslegen.

Kunst definiere ich zunehmend als eine Überwindung von Hemmungen. Nicht: "Kunst kommt von Können", sondern "Kunst kommt von Dürfen"

Sei genauer. Trau Dich. Nimm Dir etwas heraus. Dann gibst Du etwas.


 
..
schreibt am
04.11.2009 (13:16 Uhr)

stimme hier mit bp über ein.
"forderungen" in gedichten, das kann funktionieren, und es gibt sicher auch agitationslyrik, die immer noch ansprechend gemacht ist (wer bewertet das eigentlich?), glaube aber nicht, dass lyrik oder kunst allgemein direkt agitatorisch sein muss (wer bestimmt das eigentlich?) um forderungen zu erheben.
glaube es geht subtiler und damit interessanter. lyrik kann nie eine wissenschaftliche abhandlung sein und stichhaltige argumentation für oder gegen etwas leisten. lyrik kann aber strukturen offenlegen, damit zum nachdenken anregen, dem lesenden subjekt das finden von lösungen überlassen, oder aber auch eben die anerkennung seiner eigenen verantwortung in dem ganzen.
dass hier ist mir zu frontal drauf und dabei in seinen schlussfolgerungen zu angreifbar.


 
f1
schreibt am
05.12.2009 (23:55 Uhr)
...

Seh ich absolut genau so!


 
NB
schreibt am
19.03.2012 (14:15 Uhr)

Statt Leuten mit ihren Problemen wirklich effektiv zu helfen und/oder sie mit in das Leben zu holen, sagt man nur sowas wie "Wir haben keine Zeit auf euch, Lust schon mal gar nicht. Sammelt euch hier und belästigt die "normalen,gesunden" nicht."

Und wer denkt an die hier dargestellte "Krankheit" der Gesellschaft?.
Durch verstärkten Anpassungswahn, Leistungs- und Zeitdruck "schafft" man sich genau diese Menschen, die am am liebsten ausstößt.


 

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