Dienstag, 01. Juli

Veröffentlichung von dp vom 13.10.2003 in der Rubrik Gesellschaft.

 

Eiskalt

Eiskalt fließt das mondlicht über die häuser. Der himmel ist dunkel blau, keine sterne. das licht lässt die häuserwände dunkel und finster erscheinen. Tot. Groß und bedrohlich starren mich die leeren fenster an, wie hundert augen auf mich gerichtet. Ich habe angst das es über mir zusammenbricht. Ich habe angst unter ihnen begraben zu werden.
Ein flugzeug zieht seinen grauen kondensstreifen über den ausschnitt himmel zwischen den häuserfronten. Ich sehne mich nach diesem gefühl des fliehens, der entdeckung neuer länder und neuer abenteuer. Das flugzeug ist gestartet, wir rutschen uns zurecht in unseren sitzen und bereiten uns auf eine lange nacht vor.
Aber hier starren uns nur tag für tag die gleichen toten fenster an. Bedrohlich, erschrekend, vertraut. Wir kennen sie, wir lieben sie. Wir brauchen sie.

 
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Fenster   Starren  Flugzeug Himmel   Dunkel   Eiskalt  
 

Kommentare zum Text "Eiskalt":

f1
schreibt am
13.10.2003 (08:17 Uhr)

todesgeil! ich dachte schon wer kann das geschrieben haben ... und dann war es klar warum es mir so gefällt!


 
K
schreibt am
13.10.2003 (17:14 Uhr)

ich finde diesen und viele andere deiner texte sehr gut. frage ich mich doch hierbei, woher das "wir", im zweiten teil, kommt, eine verallgemeinerung? oder eine multiple persönlichkeitsentwicklung? gruß K


 
dp
schreibt am
13.10.2003 (19:23 Uhr)

vielen dank für das lob! @K: ich dachte bei dem wir ehr an ein paar, an die traumfrau die doch irgendwo da draußen sein sollte. aber ich hatte keine lust dieses thema wieder so breit auszuwälzen. das erstickt so leicht den text und ist mitlerweile (für mich) schon ziemlich abgegriffen. so kann sich jeder unter dem wir sein glück vorstellen.


 
aO
schreibt am
14.10.2003 (21:10 Uhr)

Ein wirklich erschreckend schöner Text


 
su
schreibt am
02.11.2006 (19:15 Uhr)

weckt sehnsucht und, hm... ich schaue einfach zu selten in den berliner nachthimmel.


 
CU
schreibt am
23.02.2011 (20:49 Uhr)

Erschreckend schöner Text trifft es doch sehr gut.
Schön das man sich in deinen Texten tatsächlich verlieren kann
Gruß


 

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