Mittwoch, 10. Dezember

Veröffentlichung von .. vom 19.12.2006 in der Rubrik Gesellschaft. Letzte Änderung am 16.02.2007.

 

   Diktator Pt. 1 

die lichterketten sind aufgehängt
in dieser oh milden vorweihnachtszeit
die menschheit noch immer im streit entzweit
und das leben das kommt ist schon jetzt verschenkt

und ich spür wie mein herz im wandel ist
greift mit fiebriger hand nach dem denkenden brei
kratzt mit eitergrünem nagel seine litanei
und ich spür wie ich wünschte ich wäre christ

wüsste du würdest in der hölle schmoren
tausend qualen leiden wie du tausende gequält
wüsste du wüsstest dein bild auf erden verloren
keinen gäbe es dem nun das grinsen fehlt

ich taug nicht zum christ im sterbebett
hoff ich du littest - pinochet

 
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Eitergruenem Lichterketten Wuesste Christ Gequaelt Wuesstest
 

Kommentare zum Text "Diktator Pt. 1":

su
schreibt am
27.12.2006 (14:00 Uhr)

der typ hat so geschändet, sich so aufgezwungen in allen jahren & auch ich habe überlegt zu schreiben, aber der ist mir keinen tropfen tinte wert, geschweige denn den hass, den ich empfinde.
freue mich aber über deine zeilen.
su


 
hannah
schreibt am
09.03.2007 (18:27 Uhr)
die alte disskusion :-)

"das leben das kommt ist schon jetzt verschenkt"... warum?

deine politischen texte sind gut und erinnern mich nicht nur einmal an texte aus den 60er-70ern, aufruf verbirgt sich manchesmal dahinter, sich nicht abzufinden, nicht zu gewöhnen an strukturen und vorgesetzte gesellschaftsbilder...und dann, zwischen den zeilen der bewegung, zeilen der resignation, zumindest liesst es sich oft so!


 
..
schreibt am
03.11.2009 (16:45 Uhr)
verpaßte diskussion..

meine güte, das ist ja nun man ne ecke her. hab ich nie drauf geantwortet, komisch..
vielen dank euch auf jeden fall!
um mal mit über gut zweieinahlb jahren verspätung zu antworten:
sass zu dem zeitpunkt gerade in einem kleinen zentralamerikanischen dorf (und mit zentralamerika meine ich südlich von mexiko) und tatsächlich flirrten um mich herum (n bisl egozentriert, diese aussage..) überall mehr oder minder weihnachtliche lichterketten. war ein land mit einer recht ähnlichen geschichte (aber die trifft dort wohl auf so gut wie jedes zweite land zu..) und war ebenso gerade mitten im prozess der aufarbeitung von diktatur und morden, oder aber eben dabei, diesen prozess nicht stattfinden zu lassen, aus angst vor dem aufreissen alter wunden. aus dieser betrachtung resultierte die zeile vom verschenkten leben; strukturen bleiben oftmals gleich, die, die heute geboren werden, finden die gleichen bedingungen vor. und bei betrachtung der geschichte hat man bisweilen eben nicht den eindruck, dass irgendetwas vorwärts geht, sondern dass der weg zurück oftmals einfacher scheint. daher die leicht fatalistische zeile.


 

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