Donnerstag, 13. November

Veröffentlichung von ©® vom 07.09.2003 in der Rubrik Freundschaft.

 

Leben - Tod

Wer entscheidet über Leben und Tod? Wer sollte es tun?

Ärzte verpflichten sich, das Leben eines jeden Menschen zu retten – egal, ob dies nun sinnvoll ist oder nicht. Stirbt zum Beispiel eine ältere Person, die vielleicht schon in einem Altersheim lebt und dort einfach so „vor sich hin vegetiert“, wird die Feuerwehr gerufen und die Ärzte versuchen alles sie zu „retten“. Da gibt es dann Herzmassage und wenn die Person „Glück“ hat, fängt das Herz wieder an zu schlagen.

Doch man sollte sich einmal fragen, ob dies vollkommen richtig ist. Wollen diese Menschen denn überhaupt noch weiterleben? Vor allem ältere Menschen haben schon ein langes Leben hinter sich und ihr Leben gelebt. Sie haben sich vielleicht ganz einfach entschieden, zu sterben und vielleicht in eine bessere Welt zu kommen … man weiß es nicht. Von einigen Menschen hört man, dass diejenigen, die schon einmal Tod waren und dann wieder belebt worden sind, erzählen, dass es ganz schön „dort drüben“ gewesen sei und oft nach nicht allzu langer Zeit wieder sterben.

Das Problem ist ja, dass, sollte man selbst betroffen sein, gar nicht die Endscheidungsgewalt hat um zu sagen „Kommt Leute, lasst mich in Ruhe sterben“. Ich für meine Teil würde viel lieber sterben als später mein Leben – wie lange es auch noch dann dauern würde – an ein Krankenhausbett gefesselt oder in einem gefangen zu sein. Ist es denn überhaupt noch Leben, wenn zwar das Herz schlägt, man aber nicht mehr dieselbe Person ist, die man vorher – vielleicht aufgeschlossen, lustig, intelligent – war und nun, für einige Minuten Tod gewesen, viele Gehirnzellen abgestorben, dadurch eventuell – spastisch gelähmt, nicht mehr aufnahmefähig, ein Pflegefall – ein komplett andere Mensch ist. Dabei geht es dann auch nicht nur um die betroffene Person selbst, sondern auch ihr Umfeld – die Familie, Freunde, Verwandte – die nun vielleicht ständig in das Heim kommen müssen und jedes Mal wieder dieses schreckliche Bild ansehen müssen.

Wäre es da nicht einfacher und besser gewesen, wäre die Person gestorben, wäre beerdigt worden und jeder hätte dann mit seinem Schmerz, mit dem Verlust, umgehen können auf seine Weise, zumindest aber letztendlich darüber hinwegkommen.

In sofern sind die Ärzte diejenigen, die über Leben und Tod entscheiden – doch unsterblich machen können auch sei keinen – hier ist dann vielleicht auch etwas, das wir Menschen nicht richtig „begreifen“ können und oft mit Gott oder einfach einer höheren Macht zu beschreiben versuchen – doch das es da ist, daran besteht (zumindest für mich) kein Zweifel.

Es gibt natürlich auch noch andere Menschen, die über „Leben und Tod“ entscheiden können, dies sind dann zum Beispiel irgendwelche Personen, die sich gegenseitig umbringen – oder „Gnade“ walten lassen – aber das ist ja kein zurückholen aus dem Jenseits sondern nur entscheiden, ob der andere dorthin kommt oder weiterlebt.

Wer sollte nun über Leben und Tod entscheiden – wir Menschen oder jemand anderes, der vielleicht nach andern, wahrscheinlich besseren Kriterien beurteilt bzw. beurteilen kann?

 
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Leben   Menschen   Vielleicht   Person   Koennen   Sterben  
 

Kommentare zum Text "Leben - Tod":

f1
schreibt am
07.09.2003 (23:25 Uhr)

schwieriges thema ... vor allem weil ich an keine "höhere macht" glaube


 
n°
schreibt am
09.09.2003 (22:10 Uhr)

hm, naja ich glaube auch nicht das man auf diese frage antworten erwarten kann


 
Nixe
schreibt am
07.07.2006 (09:28 Uhr)

Entscheiden kann wohl keiner über Leben und Tod.
Das enschedet der Körper und der Geist!
Wenn wir uns die Tierwelt ansehen, sieht man wie Tiere ihren Geist und alles dazu kennen und spühren.
Die wissen wann sie sterben
und wie lange sie noch leben!
Ich will damit sagen, dass wenn wir uns mehr dadrauf konentrieren, bräuchten wir soetwas wie Ärzte nicht mehr!


 
سئ
schreibt am
25.07.2006 (15:22 Uhr)

na das ist ja mal eine sehr fundierte aussage. dann bräuchten wir keine ärzte mehr.. ärzte machen ein bißchen mehr, als nur totgeweihte an krankenhausbetten fesseln, bis deren geist kollabiert. es gibt nun einmal durchaus mehrere todesursachen, nicht alle sind altersschwäche oder gar selbstgewählt, manche auch gewollt oder ungewollt verschuldet. ja, es gibt menschen, die wollen weiterleben.
dann sehen wir uns die tierwelt an.. sehr gut. n bisl viel bambi geguckt in letzter zeit??? ich glaube kaum, daß die mehrzahl der tiere sich ihres todes bewußt ist, ich glaube nicht einmal, daß sie über genug bewußtsein verfügen, um sich ihrer existenz als solcher bewußt zu sein. es soll, neben dem menschen ja noch ein, zwei arten geben, die über derartiges selbstbewußtsein verfügen. das mag sein. aber dieser vergleich zwischen mensch und tier - ja, da ist ein eklatanter unterschied und der hat nichts mit "krone der schöpfung"-ideolgie zu tun - hinkt doch ziemlich arg. die debatte über sterbehilfe ist da schon ein wenig komplexer als es dieser text und die angehängten kommentare wiedergeben können. aber wenn jemand lust hat das zu debattieren, ich stehe gerne zur verfügung..


 
Hirnsuppe
schreibt am
27.07.2006 (16:26 Uhr)

Na klar, ich bin hier!!-:D
Ob sich die Nixe von "Bambi" zu ihrem Kommentar hat inspieriren lassen, wird irgendwie vollkommen irrelevant, wenn man sich den Kommentar von .. dazu reinzieht. Sieht ganz so aus, als würde er sich nicht allzu oft mit Tieren, die keine Menschen sind, befassen. Es mag wohl sein, dass Tiere sich die meiste Zeit ihres Lebens nicht mit ihrem Tod befassen, aber dass ihnen völlig das Bewusstsein für ihr Ableben abgeht, halte ich für ausgeschlossen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass Tiere den Tod in einer sehr viel realitätsbezogeneren Weise verstehen, als Menschen und dass sie sich aus eben diesem Aspekt heraus nicht damit 'auseinandersetzen' (müssen).
Alles Unfug?!
Frag .. !!


 
سئ
schreibt am
27.07.2006 (20:57 Uhr)

wie kommt es eigentlich, daß wenn man einen von euch annörgelt, man es automatisch mit dem nächsten zu tun bekommt. familieninstinkt oder benutzt ihr ALLE den gleichen computer? desweiteren, hast du 'nen moderatorenkomplex, oder warum sprichst du von mir in der 3. person, als ob du grad vor manigfaltigem publikum proklamierst..?
wenn du mir vorwirfst, ich habe wenig kontakt mit tieren, klingt das, als hättest du haustiere. bei jenen kann ich mir sehr gut vorstellen, daß sie sich ihres todes wohl gewiß sind. bei jedem anderen tier indes (und ja, den menschen als solches klammere ich hiermit aus) habe ich da meine zweifel. vielleicht, und das mag das subjekt für verhaltensforscher sein, ist es möglich, daß ein tier im sterben sich des endes bewußt ist, und selbst das halte ich für eine gewagte these, deren beweis ich gerne erbracht sähe. bei allem anderen zweifel ich an, daß es ein "tierisches" todes- als auch lebensbewußtsein gibt. es gab die these, derzufolge wale und delphine als auch einige andere säuger zu reflektiertem selbstbewußtsein imstande sind, bei hund, katze, maus und laus würde ich das dennoch eher negieren. deinen letzten satz "... eben aus diesem aspekt heraus..." verstehe ich nicht.
gut, nun bringt es wenig, sich hier behauptungen um die ohren zu schlagen. ich schlage also vor, daß wir ein wenig "objektivere" nachforschungen betreiben, um vielleicht mit ein wenig mehr hintergrundwissen bezüglich tierischen bewußtseins aufwarten zu können..
ansonsten ja, frag mich ruhig, wenn du etwas wissen möchtest..


 
Hirnsuppe
schreibt am
29.07.2006 (14:06 Uhr)

Keine Ahnung, warum ich zufällig hier bei diesem Text gelandet bin. War wohl eher meine Fähigkeit, "merkwürdige Diskussionen" schon von Weitem zu wittern, als ein ausgeprägter Familieninstinkt, wer weiss?!-:D
Stört's dich etwa, wenn ich von dir in der 3. Person schreibe? Gibt wohl immer was zu meckern, wot?!
Na ja. In der Tat teile ich mein Dach auch mit Tieren, die keine Menschen sind, das ist für mich eine Sache der Selbstverständlichkeit, an der wohl meine Emotionalität überwiegen mag, die sich jedoch auch aus meinem Wunsch danach ergibt, derartige 'Symbiosen' besser zu verstehen und weil mich das Verhalten anderer Kreaturen auf ihre Umwelt ungemein fasziniert.
Jetzt will ich von dir aber mal wissen, was dich zu der Annahme verleitet, dass Haustiere sich ihres Ablebens bewusster sein sollen als frei lebende Geschöpfe. Das ergibt nicht wirklich einen Sinn für mich. Klar, Tiere, die bei Menschen leben, machen sich in der Tat auf ihre Weise Gedanken darüber, was ihr Zusammenleben mit den Zweibeinern für einen Zweck verfolgt, ihnen entgeht ab einem gewissen Alter natürlich nicht, dass dabei verschiedene Arten aufeinander treffen und auch Tiere, die keine Menschen sind, kennen das Gefühl der Frage "warum?", da besteht überhaupt gar kein Zweifel dran.
Ferner glaube ich nicht, dass der Tod ein Tier (das kein Mensch ist) quasi im 'Überraschungseffekt' heimsucht (solange es nicht in einen Unfall verwickelt ist), denn alles, das ein Gehirn hat, hat auch ein Bewusstsein und alles, das ein Bewusstsein hat, hat dadurch eben auch Emotionen und Gedankengänge. Dass eine Katze anders denkt und fühlt, als ein Hund z.B. liegt einfach am Artunterschied und an der wohl nachzuvollziehenden Tatsache, dass ein Hund eben Hundeprobleme, eine Katze ihre Katzenprobleme und ein Mensch halt Menschenprobleme hat. Nehmen wir uns mal eine Katze - sie macht sich keine Gedanken um das Wohlbefinden anderer Katzen, wenn es nicht gerade ihre Jungen sind, um die sie sich kümmern muss. Von diesem Umstand abgesehen, macht sie sich allein um sich selbst Gedanken, eben ganz nach Katzenart. Sie muss nicht andere Katzen erkennen und sich in sie hineinempfinden können, um die Welt aus ihrem Blickwinkel zu verstehen. Und sie weiss, dass sie lebt, das ist wohl gewiss. Sie weiss auch, dass sie nicht ewig leben wird, aber warum sollte sie das jucken, solange sie gesund und munter ist? Sie hinterfragt diese Prozesse nicht, sie fügt sich gekonnt ein und findet ihren Platz im Geschehen - einer der Hauptaspekte, aus dem heraus der Mensch sich von anderen Kreaturen so unterscheidet, wenn du mich fragst.
Verstehst du, und was ich sagen wollte mit meinen letzten Satz in meinem diesem vorangegangenen Kommentar, müsste eigentlich offensichtlich sein - Tiere, die keine Menschen sind, müssen nicht fragen, was Tod bedeutet, sie wissen es, weil sie ganz einfach besser erfassen können, was ihr Leben bedeutet und darum machen sie sich keinen Kopp darum, solange es ihnen gut geht. Das ist was das betrifft sogar gar nicht mal allzu weit weg von menschlicher Weise, Menschen denken auch nicht oft an den Tod, solange es ihnen gut geht, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht dahinter steigen, was der Sinn des Lebens ist und weil sie eben das nicht wissen, müssen sie Fragen über den Tod stellen.
Was sagst du dazu???


 
سئ
schreibt am
04.08.2006 (12:06 Uhr)

ich sagte nicht, daß haustiere im allgemeinen sich ihres ablebens bewußter wären als irgend ein anderes tier (ohne den menschen), ich stellte lediglich die these in den raum, daß deine haustiere sich gewiss ihres ablebens sicher sein könnten. war aber eigentlich nicht so ernst gemeint, als daß es bestandteil einer debatte werden sollte. tja, bewußtsein, mag alles sein. ich glaube allerdings, daß es qualitative (wertungsfrei) unterschiede im bewußtsein gibt, daß es ein reflektiertes "selbst"-bewußtsein gibt und eines, daß lediglich verarbeitung von umweltreizen darstellt, ohne die eigene existenz als solche im kontext um sich herum zu begreifen. ich glaube, die meisten tiere stellen sich die frage nach leben oder tod nicht, weil sie sich der exstenz oder ihres gegenteils eben nicht bewußt sind. darüber könnte man jetzt stundenlang debattieren, bringt uns aber nicht viel, solange sich nicht vielleicht eine biologe oder anthropologe in diese runde verirrt, der ein wenig fundierteres dazu sagen kann.
ich glaube, ich habe ähnliches schonmal unter "anblick des todes.." geäußert, aber das hauptproblem des menschen im zusammenhang mit dieser frage ist für mich, daß der mensch durch sein bewußtsein durchaus die einsicht in die "sinnlosigkeit" des unterfangens "leben" hat. denn schließlich, wenn man es ohne religiöse verklärung betrachtet, hat leben nur den objektiven selbstzweck, eben sich selbst als struktur aufrechtzuerhalten. aber wenn man das betrachtet, sieht man, daß dieser selbstzweck, schlichtweg aufrechtzuerhalten. ziemlich blödsinnig ist. tiere im wesentlichen leben im natursinn: existieren und auf umweltreize reagieren, sich anpassen und die art aufrechterhalten. ich glaube, kein tier stellt sich eine sinnfrage, wenn es durch schlüsselreize gelockt das nächste weibchen begattet oder begattet wird. (ja, in diesem moment macht der mensch das vermutlich auch nur selten..) beim menschen läßt sich zumindest noch sagen, streben nach erkenntnis und genuß der umweltreize können einen adäquten sinnersatz darstellen, und eben dies würde ich den meisten tieren wiederum absprechen. glaube kaum, daß ein jaguar sinnierend durch den wald stapft und denkt: "schon schön hier, toll daß du das erleben darfst.."
dies kann keine endgültige antwort sein, denn meine aussagen beruhen auf meiner wahrnehmung, die nicht durch weiteres wissen legitimiert ist, ich konnte noch kein tier fragen, wie es die welt sieht. bis zu diesem punkt bleibt wohl alles wilde spekulation..


 

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