Das Gedicht vom TriebEin Augenaufschlag und ein Mund, die Lenden gut, der Po sehr rund, die Stelzen lang, ja bis zum Himmel - was richt' sich auf, es ist der Pimmel.
Wenn Mann so über Straßen geht und sich nach schönen Frauen dreht, der Nase nach, der Speichel tropft, das Blut in allen Adern klopft,
Dann wandelt sich des Mannes Geist in etwas, das wohl Trieb hier heißt und voller Gier und ohne Kopf, wird er zum Tier, der arme Schopf.
Im Nu geht alles ihm verloren, er ist zum Zeuger auserkoren, der Gang wird kräftig - immer fort, so läufts in jeder Stadt und jedem Ort.
Wer? fragt sich hier an dieser Stelle, ist des großen Übels Quelle? War's Gott, der Schwanz, geheime Sorgen - die Antwort bleibt im Grau verborgen.
So kriecht und schleimt und kräht der Mann, ganz fürchterlich erbläht er dann, wird puterrot und windelweich, das Hirn ist tot, er giert nach Fleisch.
Die Frauen lieben's gar so sehr, na klar, was zählt ist der Begehr, doch Geld muss her, dann erst Verkehr - denn Sicherheit zählt mehr.
Und geht es gegen Mitternacht, der Mann schon schnarcht, die Frau noch wacht, dann wogt der Busen, die Gedanken sich an des Nebenbuhlers Ding verranken.
So ist's mit Fleisch und Lust und Liebe, dem Einen Last, dem Andern Triebe, am Ende, schließlich und zu Letzt - bin ich ein Mann, der dies hier petzt. |