Ein SuchenEin Leuchten durchzuckt meinen Körper. Jene Minuten des Gebets meiner Weiblichkeit suchen Befriedigung in den Armen des Himmels, finden Erlösung in den Händen der Lust.
Ein Bangen durchfährt meinen Körper. Jene Momente des Glücks meiner Begierde suchen Frieden im Schoß des Lichts, finden Stille im Schatten der Nacht.
Eine Liebe durchströmt meinen Körper. Jene Augenblicke des Glaubens meiner Sehnsucht suchen Heimat in den Augen Christi, finden Schlaf in den Armen der Welt.
Ein Suchen durchzieht mein Leben. Jene Unendlichkeit meiner Seele sucht Antwort im Glanz der Glorie, findet Fragen im Staub der Erde. |
okay. Das ist schräg: Ich kommentiere jetzt den dritten Text von dir, und es steigert sich merklich. Hier habe ich kaum zu mosern, zumindest nicht literarisch. Außer, dass die Form einen Hauch zu starr escheint, wenn man sich nach zwei/drei mal Strenge nicht löst. Hier mag es aber dem Text dienen, wenn es vielleiht um Starre gehen soll. Theologisch-inhaltlich bräuchte ich also noch ein bisschen, wittere ein Problem, habe aber noch nicht gefrühstückt;-)
Tippfehler: "findet Schlaf in den Armen der Welt"
sehe Gerade: du hast es heute geändert, habe es nicht gut genug im Gedächtnis, um einzuschätzen, was du geändert hast. Ich spüre einen Ansatz feministischer Theologie heraus. Nacht, Arme, Erde sind Abbilder irdischer ("chthonischer") Gottheiten, die als weiblich/mütterlich eingeordnet werden, die Vorgängerinnen der patriarchal geprägten Eingötter im Himmel.
Ist der Bezug beabsichtigt?
Im Neuen Testament ist "die Welt" (wie "das Fleisch") zum Teil negativ belegt. Deswegen stutze ich in der Strophe ein wenig. Und "Glorie" ist ein sehr schwer zu fassender Begriff, erscheint mir auch wie ein Anglizismus. Dient er zur Vermeidung von "Herrlichkeit"?
Du merkst, der Text regt zum Denken - und Fragen - an.
Die Welt soll keine negative Konnotation erhalten. Ich will den Bruch von Himmel und Erde, von Fleisch/ Körper und Geist überwinden. Es geht um eine Beseelung der Welt. Das Irdische wird vom Göttlichen durchströmt. Die Welt des Geistes und des Körpers ist eins.
Eine Anspielung auf die feministischer Theologie ist nicht beabsichtigt!
Auch beim nochmaligen lesen finde ich es ein bisschen starr. Und es erreichem mich nicht alle Bilder, besonders in der dritten Strophe. Die verstehe ich kaum.
Das Wort "Glorie" ist ein wenig zu speziell. Es wirkt wie gewollt, aber nicht gekonnt.
Gebet ist aber auch meine Stärke nicht. Bin auch suchend und kann hier mitfühlen.
Lies mal meine Sie-Texte, da geht es auch um sowas. Ist allerdings viel Text.
Gruß
Manfred
ich habe kein verständnisproblem, das gedicht bewegt sich und bewegt mich. ich habe - wenn ich auch nur selten überhaupt religiös behaftete sachen lese - eigentlich noch nie ein so ergreifendes und lustvolles, auch intellektuell packnedes religiöses gedicht gelesen.