Geständnisse (2)
… eines Vorblickenden
[dreiteiliger „Zyklus“ – wohl angeregt von „ja“ ]
Die To-Do-Liste | Der Ausblick durch das Zimmerfenster | Die Dichterträume | Greisenaugen | Kinderhoffnungen | Weite wird vor mir liegen, schmale Gassen in Aussicht | Vorfreude auf Enttäuschungen | Manchmal | Dann: Karge Pflanzen, die knospen werden | Goldtöpfe hinter Horizonten | Regenbögen | Bloß keine großen Planungen mehr, die vielleicht auf Sand gebaut sein werden! | Solche Fundamente kosten - manchmal fast Leben | Überbauten des grundlegenden Bodens, der derweil verschimmeln wird | Immer öfter, wiederentdeckt: Wissen, wie Wundersames wirkend weilen wird | Häufig: Dieses Nichteinverstandensein mit der gegenwärtigen Realität, genannt Sehnsucht | Wache Nächte, süße Zeit- und Kraftverschwendung | Weiter gedachter Tunnelblick an dem vorbei, was verletzen könnte | Anderen fünf Schritte voraus, die Füße verknotet | Später: Finde meine Partnerin vor lauter Volk nicht | Seltener: Mich von Dunkelheiten durchleuchten lassen, standhaft trotzend mit offensten Sinnen | Klar ein Licht vor Augen | Beharrlichkeit, es zu erreichen | Verzögerungsgenuss | Und, bei all der Mühe, wird ein runder Reim zum Schluss
) 5.3.07 ( |